Wildtierverluste vermeiden: Verbände bitten niedersächsische Landwirtinnen und Landwirte, bei der Frühjahrsmahd besondere Rücksicht auf Wildtiere zu nehmen.
Die erste Frühjahrsmahd steht an und fällt zusammen mit der Brut- und Setzzeit vieler Wildtiere, die in Wiesen und Grünroggen ihren Nachwuchs aufziehen. „Ducken und Tarnen“ schützen zwar vor Fressfeinden wie dem Fuchs, nicht aber vor den Erntemaschinen. Darauf machen die Landesjägerschaft Niedersachsen, die Landwirtschaftskammer Niedersachsen und das Landvolk Niedersachsen gemeinsam aufmerksam.
Was Sie tun können
- Von innen nach außen mähen. Diese einfache Regel ermöglicht es Rehen, Feldhasen und Co. noch während der Mahd die Flächen nach außen durch das stehende Gras zu flüchten. Tipp: An stark befahrenen Straßen einseitig von der Straße her mit der Mahd zu beginnen.
- Die Geschwindigkeit beim Mähen verringern – vor allem in Flächen mit bekanntem Wildvorkommen.
- In der Dunkelheit auf Mäharbeiten möglichst verzichten, da sich viele Wildtiere vor hellem Scheinwerferlicht instinktiv ducken und nicht flüchten.
- Die Schnitthöhe begrenzen: bei der Ernte von Ganzpflanzensilage auf etwa 15 bis 20 Zentimeter. Vor allem in der kritischen Aufzuchtzeit - gerade bei Bodenbrütern.
- Kostengünstig und effektiv: Knistertüten oder Flatterbänder in den Flächen. Auch der Einsatz von elektronischen Wildscheuchen oder akustischer Wildretter haben sich bewährt.
- Drohnen mit Wärmebild- oder Infrarot-Technik: Damit können Sie Jungtiere auf großen Flächen finden, um sie so vor den Erntemaschinen zu retten.
Drohnen für die Zukunft der Landwirtschaft
Wildtierrettung beginnt vor der Mahd
Bewirtschafter von Flächen sind tierschutzrechtlich verpflichtet, bei landwirtschaftlichen Arbeiten den Tieren vermeidbare Leiden oder Qualen zu ersparen. Geplante Erntetermine sollten rechtzeitig mit dem Jagdpächter abgesprochen werden.