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So silieren Sie Mais optimal
Die Maisernte steht in Niedersachsen kurz bevor. In unserem Ratgeber lesen Sie, wie die Silage gut gelingt.
Der Mais gehört in Niedersachsen zu den wichtigsten Fruchtarten im Bundesland. Es lohnt sich für jede Einzelfläche, vermeidbare Verluste im Rahmen der Silierung und Fütterung so gut wie möglich zu begrenzen.
Quantität oder Qualität
Auch für den Silomais gibt es bei der Ernte durch die Schnitthöhe die Option, entweder bevorzugt auf Quantität oder Qualität zu setzen. Mit Hilfe des Hochschnitts gelingt es, höhere Energiewerte in den Maissilagen zu erzielen, da auf einen wesentlichen Anteil des rohfaserreichen Stängels verzichtet wird. Im Allgemeinen gilt, dass mit einer Erhöhung der Stoppel um 20 cm die Energiekonzentration um 0,1 MJ NEL/kg TM zunimmt, während der Ertrag um etwa 5 % und der Strukturwert um 0,1 abnehmen. Gleichzeitig steigt der Trockenmassegehalt um circa 1 bis 2 % je 20 cm höherer Stoppel an. Das gilt es, für die Entscheidungsfindung zu beachten, vor allem, wenn der Mais zum Erntezeitpunkt bereits überständig ist. Mit kürzerem Häckseln und intensiverem Walzen muss dann unbedingt die Verdichtung auf dem Silo gesichert werden.
So gelingt die Silage
Auch für leicht silierbare Futterpflanzen wie den Mais sind die Silierregeln zu beachten, um das Futter auch während des Verfütterungszeitraums vor Verderb zu schützen. Wesentlich für ein gutes Gelingen der Maissilagebereitung sind:
- die Bemessung des Silofutterstockes,
- die Verdichtungsarbeit,
- das Abdecken des Silos
- und seine Verschlusszeit.
Silogeometrie
Mit einem angepassten Futtervorschub könnte in vielen Betrieben das Problem der Nacherwärmung vermieden werden. Schenken Sie der Silogeometrie deshalb bereits vor der Silierung hohe Beachtung. Streben Sie im Winter einen wöchentlichen Futtervorschub von mindestens 1,50 m und im Sommer von mindestens 2,50 m an. Je größer der Futtervorschub, desto besser kann dem Futterverderb am Anschnitt entgegengewirkt werden.
Häufig sind die Silomieten viel zu hoch und zu kurz angelegt, da es im Allgemeinen an Siloplatz mangelt. Bei unzureichendem Futtervorschub wird die Nacherwärmungsflora unter Luftzutritt gefördert. Kommen dann noch warme Umgebungstemperaturen hinzu, beschleunigt dies zusätzlich die Vermehrungsrate unerwünschter Keime, wie beispielsweise den Hefen. Auch die Art und Weise der Futterentnahme und der Verdichtungsgrad des Silofutterstockes beeinflussen die Nacherwärmung.
Verdichtung und Walzarbeit
Das Ziel muss es sein, eine hohe Verdichtung von mindestens 230 bis etwa 270 kg TM/m³ bei Trockenmassegehalten in den Bereichen von 28 oder 33 % zu erreichen.
Bestimmen Sie die Geschwindigkeit der Ernte nicht über die Bergeleistung der leistungsstarken Exakthäcksler, sondern vielmehr über die Kapazität der Walzschlepper. Bei hohem Auflagedruck der Walzfahrzeuge und einer langsamen Überfahrt (4 bis 6 km/h) ist ein Verdichtungsaufwand von zwei bis drei Minuten je Tonne Erntegut zu gewährleisten. Für die letzten Futterschichten darf die Walzarbeit durchaus noch einmal intensiviert werden.
Abdeckung
Achten Sie auf eine unverzügliche und sorgfältige Abdeckung des Silos mit mindestens zwei Folienschichten (Unterzieh- und Silofolie) sowie die ausreichende Befestigung des Silofußes. Dies gehört zum Standard der Silierregeln, um das Eindringen von Luft zu verhindern. Je besser und schneller damit anaerobe Bedingungen geschaffen werden, desto rascher beginnt die Gärung. Das mindert unerwünschte Gärkeime und Nährstoffverluste.
Verschlusszeit
Ein häufiger Fehler in der Praxis ist das zu frühe Öffnen des Maissilos. Im schlimmsten Fall bleibt sogar eine Seite für die sofortige Verfütterung offen. In beiden Fällen wird damit der Silierprozess gestört, für welchen die Abwesenheit von Luft unabdingbar ist. Zudem ist die Hemmung unerwünschter Gärkeime sowie der Nachgärflora unzureichend. Sogar der gefährliche Blauschimmelpilz kann durch eine lange Verschlussphase des Silos reduziert werden, da er auf das im Silo gebildete Kohlendioxid empfindlich reagiert.
Lassen Sie daher für ein ausreichendes Durchsilieren des gesamten Futterstapels das Silo mindestens vier, besser sechs Wochen geschlossen. Je trockener der Mais geborgen wird, desto wichtiger ist die anaerobe Lagerdauer unter der komplett verschlossenen Folienhaube. Wird im Erntezeitraum bereits Silomais für die Verfütterung benötigt, legen Sie entweder für diesen Zweck ein separates Silo oder ziehen Sie eine tägliche Frischverfütterung in Betracht.