Das ist ein Artikel vom Top-Thema:
Sonnenblumen: Vier Tipps für einen erfolgreichen Anbau
Mittlerweile ist die Sonnenblume auch in Deutschland zu einer attraktiven Kultur herangewachsen. Worauf Sie beim Anbau der Ölfrucht achten sollten: Fruchtfolge, Aussaat, Düngung, Unkrautregulierung.
1. Raps als Vorfrucht vermeiden
Sonnenblumen eignen sich sehr gut, um getreidelastige Fruchtfolgen aufzulockern. Und auch intensive Rapsfruchtfolgen lassen sich mit ihnen ausdehnen. Doch hier ist Vorsicht angesagt: Wegen der Sklerotinia-Gefahr sollten Anbaupausen von drei bis vier Jahren unbedingt eingehalten werden. Wird der Abstand enger, müssen die Sklerotien im Boden unbedingt bekämpft werden.
Neben Getreidearten eignen sich besonders Mais und Zuckerrüben als Vorfrüchte für die Sonnenblume.
2. Aussaatstärke dem Standort anpassen
Die Aussaatstärke muss dem jeweiligen Standort angepasst werden. Dabei gilt: Je besser der Boden, desto mehr Pflanzen können auf dem Quadratmeter platziert werden.
Richtwerte:
- Unter 40 Bodenpunkte: 5 - 6 Pflanzen je Quadratmeter
- 40 bis 60 Bodenpunkte: 6 - 7 Pflanzen je Quadratmeter
- über 60 Bodenpunkte: 6,5 - 7,5 Pflanzen je Quadratmeter
Die Reihenweite solle dabei zwischen 37,5 und 75 Zentimetern liegen. Je weiter der Reihenabstand, desto besser wird der Bestand durchlüftet. Dadurch sinkt das Risiko für Sklerotinia.
So werden Sie Schnecken im Raps los
3. Weniger Stickstoff, mehr Kalium
Der Stickstoffbedarf von Sonnenblumen ist relativ gering. Dafür hat sie einen sehr hohen Kaliumbedarf. Für einen Ertrag von 40 dt/ha benötigt die Sonnenblume insgesamt etwa 450 kg/ha Kalium. Der Gesamtbedarf an Stickstoff hingegen liegt bei nur etwa 190 kg/ha. Der Düngebedarf solle auf Basis der Nmin-Untersuchung erfolgen und liegt je nach Bodenart bei etwa 75 bis 80 kg Stickstoff je ha. Auf schweren und tiefgründigen Böden reichen aber auch um die 40 kg. Daher sparen Sie lieber Stickstoff und düngen Sie gerade auf den leichten Böden mehr Kalium.
4. Unkrautregulierung: Früh genug reagieren
Im Sonnenblumenanbau liegt der Fokus auf dem Einsatz von Bodenherbiziden. Im Nachauflauf kann der Landwirt kein Herbizid mehr anwenden. Zumindest nicht in den konventionellen Sorten. Hier gibt es nur noch eine Möglichkeit: Die Hacke. Das Wichtigste ist, früh genug zu reagieren, da die Sonnenblume in ihrer Jugendphase den meisten Unkräutern unterlegen ist. Weite Reihenabstände sind dim Vorteil, da die Maßnahme hier recht aggressiv durchgeführt werden kann.
Eine Alternative stellen herbizidtolerante Sorten dar. Mit diesen Sorten haben Sie auch im Nachauflauf die Möglichkeit mit entsprechenden Herbiziden gegen die Verunkrautung vorzugehen.