Sortenratgeber Körnermais 2023
Viele Landwirte haben auf Körnermais gesetzt, die Anbaufläche ist gestiegen. Die Startbedingungen waren gut. Die Trockenheit hat die Erträge, aber auch die Trocknungskosten begrenzt. Doppelnutzungssorten sind gefragt.
Dank der letztjährigen überzeugenden Leistungen des Körnermaises planten viele Landwirte, ihre Körnermaisfläche für 2022 weiter auszubauen oder in den Körnermaisanbau einzusteigen. So erhöhte sich der Anbauumfang laut der Anbauzahlen des niedersächsischen Landesamtes für Statistik (LSN) beziehungsweise der Invekos-Zahlen gegenüber dem Vorjahr um 28 % auf rund 93.000 ha.
Versuchsstandorte
Die Körnermaisprüfungen in Niedersachsen wurden in den drei Anbauregionen Nord, West und Süd/Ost auf insgesamt acht Prüfstandorten angelegt.
Die Anbauregion West (südliches Weser-Ems-Gebiet) wird durch die langjährigen Standorte Astrup (LK OS), Essen (LK CLP) und Borwede (LK DH) sowie die NRW Standorte Dülmen-Merfeld (ab 2022 Greven), Ostenland-Delbrück und Ostbevern dargestellt. Astrup konnte in diesem Jahr allerdings nicht bei der Auswertung berücksichtigt werden, da bedingt durch Vogelfraß in der Auflaufphase des Maises sowie durch zunehmende Wasserdefizite im Sommer die Wertbarkeit des Versuches nicht gegeben war. In dieser Anbauregion West kann für die mehrjährige Verrechnung auf weitere Vorprüfungsstandorte mit Wert- und EU-Prüfungen zurückgegriffen werden. Für die Anbauregion Nord konnte von den beiden Standorten Wehnen (LK WST) und Rockstedt (LK ROW) lediglich Rockstedt bei der Auswertung berücksichtigt werden, deshalb wurden hier die LSV-Ergebnisse aus Borwede mit einbezogen. Vorprüfungsergebnisse aus EU- und Wertprüfungen von Rockstedt und Wehnen der letzten Jahre konnten jedoch entsprechend genutzt werden.
Die drei südöstlichen Körnermaisprüfstandorte Poppenburg (LK HI), Göttingen (LK GÖ) und Königslutter (LK HE) wurden in den letzten Jahren eingerichtet, um dadurch in den typischen Ackerbauregionen mit Körnermais eine zusätzliche Möglichkeit zur Anbaudiversifizierung aufzuzeigen. Deren Ergebnisse liefern unter Einbeziehung des NRW-Standortes Haus Düsse sowie Wertprüfungen am Standort Einbeck sowie Poppenburg aussagekräftige Ergebnisse für die Anbauregion südöstliches Niedersachsen.
Für alle Anbauregionen wurden für die mehrjährige Beurteilung der Sortenleistungen die Ergebnisse aus den Nachbarregionen anteilig mit in die Verrechnung einbezogen, um auf diese Weise noch belastbarere Daten zur Verfügung zu haben. Für die Sortenbeurteilung sollten insbesondere die mehrjährigen Ergebnisse betrachtet werden, da die einzelnen Witterungsverläufe der letzten Jahre stark unterschiedliche Bedingungen für die Sorten aufwiesen.
48 Sorten geprüft
In den Landessortenversuchen wurden 2022 insgesamt 48 Sorten geprüft, die in der Reifezahl zwischen K 190 und K 250 liegen. Aufgrund der Vielzahl an Neuzulassungen wurden insgesamt 15 neue Kandidaten aufgenommen, sodass Sorten ohne letztjährige Empfehlung nicht mehr weitergeprüft wurden. Die Bandbreite der Sorten in ihrer Abreife ist sicherlich sehr unterschiedlich. Dennoch wurden sie in einem gemeinsamen Sortiment geprüft, um den direkten Vergleich der Sorten im Ertrags- und Abreifeverhalten zu sehen.
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