Für viele Gemüsekulturen sind Insektenschutznetze sinnvoll. Das belegen die Ergebnisse eines Forschungsprojekts. Probleme hätten in den Tests nur Blattläuse und Thripse bereitet.
Dass Insektenschutznetze für die Mehrheit der Gemüsekulturen sinnvoll sind, ergeben Daten eines Forschungsprojekts, das die Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern und das Julius Kühn-Institut (JKI) in den zurückliegenden drei Jahren durchgeführt haben. Demnach ist der Netzeinsatz bei nahezu allen Kohlkulturen empfehlenswert.
Von Spinat bis Gurke
Laut den Ergebnissen der Studie „Optimierung des Einsatzes von Kulturschutznetzen als Alternative zum chemischen Pflanzenschutz im Gemüsebau (OPTINET)“ lassen sich mit Insektenschutznetzen die meisten Schädlinge effektiv fernhalten. Das teilte die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) als Projektträger jetzt mit.
Bei Spinat, Rote Bete, Mangold, Buschbohnen, Rucola, Bleichsellerie und Landgurken führten die Netze sogar zu höheren Erträgen und einer kürzeren Kulturdauer.
Ihr Einsatz ist ausdrücklich auch bei Kulturen sinnvoll und ratsam, die in der Regel ohne Netze angebaut werden. Dazu zählen beispielsweise Spinat, Rote Bete und Gurken.
Öko-Landbau oder Blühstreifen – was ist besser für Insekten?
Die Ergebnisse der Studie auf einen Blick:
- Probleme hätten in den Tests gelegentlich Blattläuse bereitet. Sie seien die unter das Netz gelangt und hätten sich dort ohne Störungen durch Fressfeinde vermehrt.
- Und auch die Thripsabwehr, etwa in Weißkohl, Porree und Zwiebeln, sei nicht immer erfolgreich gewesen, berichtete die BLE. Trotz einer Maschenweite von nur 0,35 mm seien die Spezialnetze auch in Versuchen mit Schnittlauch und Frühlingszwiebeln gegen Thripsbefall keine ausreichende Barriere gewesen, um die Schädlinge erfolgreich abzuwehren.
- Bei Schnittlauch und Frühlingszwiebeln traten größere Schäden durch abknickende Blätter auf. Außerdem habe man diese feinmaschigen Netze nicht durchgängig am Boden fixieren können.
- Aufgefallen sei auch eine große Anfälligkeit für Löcher und Risse.
- In puncto Infektionen durch Pilze oder Bakterien haben die Insektenschutznetze in der Studie ganz gut abschnitten: Sei seien gar nicht oder in nur vertretbarem Maße häufiger aufgetreten aufgetreten als beim Anbau ohne Abdeckung. Der Grund: Die Luftfeuchte war demnach unter den Netzen nicht höher als bei offenem Anbau.
Immer mehr Schädlinge wegen des Klimawandels
Empfehlung für fast alle Kulturen
Zu Empfehlen sind Insektenschutznetze den BLE-Angaben zufolge bei sämtlichen Gemüsekulturen - ausgenommen sind Markerbsen, Bundzwiebeln, Knollenfenchel, Schnittlauch und Bundmöhren. Bei diesen seien in den Tests die Erträge und die Qualität der Ware durch die Auflage von Netzen beeinträchtigt worden.