Der Rübentausch zwischen den drei Zuckerunternehmen Nordzucker, Südzucker und Pfeifer & Langen wird komplett eingestellt. Eine fatale Entwicklung, sagt LAND & FORST-Redakteur Werner Raupert.
Während zwischen der Nordzucker und P & L die Regelung schon länger ausgesetzt ist, hat die Südzucker diesen Beschluss jetzt auf den Anbauerversammlungen angekündigt. Dies ist nicht nur aus Sicht der Rübenanbauer eine fatale Fehlentwicklung.
Gerade in Zeiten, in denen die Anbauer in Grenzgebieten für zwei Unternehmen Rohstoff produzieren und wo zusätzlich, wie jetzt in Warburg, Werke geschlossen werden, ist es schon aus Umweltaspekten ein Irrsinn, auf die Möglichkeit des Rübentauschs zu verzichten. Die Fahrten werden unnötig länger und die Kosten steigen für die Unternehmen und die Anbauer.
Völlig unverständlich ist es, dass z.B. sowohl Dr. Hermann Schmitz, P & L, als auch Dr. Axel Aumüller, Vorstandsmitglied der Nordzucker AG, auf Nachfrage beteuern, dass ein Rübentausch aufgrund von Kostenersparnissen und der Reduktion von Umweltbelastungen durch CO2-Ausstoß durchaus gewünscht und möglich ist. Warum, fragt man sich, setzt man sich dann nicht einmal zusammen und verabredet eine neue Regelung?
Rübentausch ist eine „win-win-Situation“
Auch das Management der Südzucker AG sollte seine kurzsichtige Entscheidung überdenken, die zwar den Rübenanbauern, aber noch nicht der Nordzucker mitgeteilt worden ist. Schließlich entsteht durch den Rübentausch eine „win-win-Situation“ für die Konzerne und die Bauern bzw. die Transportgemeinschaften.
Bezahlt wird das Ganze sonst wieder zum Leidwesen der Bauern nur vom ohnehin knappen Rübengeld. Das sollten sich die Anbauer nicht gefallen lassen und Druck auf die Vorstände ausüben. Werner Raupert