Ende März werden die Uhren wieder von Winterzeit auf Sommerzeit umgestellt. Gibt es jetzt eine Stunde mehr oder weniger Schlaf?
Eigentlich ist das Thema seit Jahren dasselbe: Zweimal im Jahr drehen wir die Uhr eine Stunde vor beziehungsweise zurück. Aber wann geschieht was? Und wie kam es überhaupt zur Zeitumstellung? Eine Abschaffung jedenfalls scheint vorerst in weiter Ferne. Die wichtigsten Informationen zur Zeitumstellung Ende März fassen wir hier zusammen.
Winterzeit auf Sommerzeit
Die gesetzliche Regelung zur Zeitumstellung auf die Sommerzeit besagt, dass die Umstellung von Normalzeit (auch Winterzeit genannt) auf Sommerzeit am letzten Sonntag im März um 2 Uhr nachts (UTC) stattfindet. Mit der Zeitumstellung bleiben die Tage im Frühjahr und Sommer dann abends länger hell - was bei der jetzigen Zeitumstellung jedoch eine Stunde kostet.
Stunde geht verloren, aber es bleibt länger hell
Dieses Mal rutscht die Uhr in der Nacht von Samstag (25.3.) auf Sonntag (26.3.) von 2 Uhr morgens auf 3 Uhr morgens vor. Dadurch geht eine Stunde verloren, aber die Tage bleiben länger hell. Analoge Uhren müssen demnach manuell umgestellt werden. Heutzutage stellen viele Uhren die Zeit jedoch automatisch um. Wer beispielsweise Funkuhren hat, braucht nicht einzugreifen: Die Zeit wird durch ein Signal der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Braunschweig von zwei Uhr auf drei Uhr automatisch umgestellt, wie auch die Hannoversche Allgemeine Zeitung berichtet (HAZ).
So schützen Sie Wildtiere bei der Frühjahrsmahd
Digitale Uhren auch umstellen
Digitale Uhren, die nicht durch Funk gesteuert oder mit dem Internet verbunden sind, müssen ebenfalls von Hand umgestellt werden. Bei Autouhren und einigen elektronischen Geräten mit Zeitanzeige, wie etwa Fernseher oder Backöfen, muss die Uhrzeit je nach Modell ebenfalls eventuell angepasst werden. Die meisten Smartphones, Computer und Tablets regeln die Umstellung meist automatisch.
Wieso gibt es die Zeitumstellung überhaupt?
Die Sommerzeit wurde in der Bundesrepublik Deutschland erst 1980 eingeführt, nachdem sich Frankreich vier Jahre zuvor im Zuge der Ölkrise aus energiepolitischen Gründen für die Zeitumstellung entschieden hatte. Die Idee dahinter war, durch mehr Tageslicht im Sommer weniger Energie zu verbrauchen, so die HAZ weiter.
Viele Mitgliedstaaten aus der EU seien aus wirtschaftlichen Gründen nachgezogen. Die Zeitumstellung in Deutschland sei auch aufgrund der Teilung in West und Ost beschlossen worden: Nachdem die DDR 1979 die Sommer- und Winterzeit einführte, wollte man in dem ohnehin geteilten Land eine unterschiedliche Zeit vermeiden. Seit 1996 wird die Zeit innerhalb der EU in allen Mitgliedstaaten einheitlich umgestellt – und zwar jeweils am letzten Sonntag im März und Oktober.
Die Vorteile der Zeitumstellung
Die Zeitumstellung wird seit vielen Jahren kontrovers diskutiert. Studien konnten bislang nicht belegen, dass wirklich weniger Energie verbraucht wird. Denn durch die Winterzeit werde der ohnehin schon minimale Einspareffekt wieder aufgehoben, da in den Morgenstunden früher geheizt würde. Sportlerinnen und Sportlern bzw. einfach Menschen, die gerne im Freien aktiv sind, spielen die längeren Tagen die Karten: In den Frühlings- und Sommermonaten können sie das Tageslicht auch in den späteren Abendstunden nutzen.
Tipps für den Garten: So machen Sie Ihre Gräser fit für den Frühling
Nachteile der Zeitumstellung
Von Schlaf- bis hin zu Konzentrationsstörungen und Erschöpfung: Die Zeitumstellung kann eine Reihe an negativen Auswirkungen für die Gesundheit haben. Studien der EU-Kommission zeigten, dass der Effekt auf den Biorhythmus des Menschen größer sein könnte, als bisher vermutet. Der Körper könne sich laut der Studien nicht so leicht an die Umstellung gewöhnen und reagiert mit Symptomen wie Kopfschmerzen und Einschlafstörungen. Besonders bei der Umstellung auf die Sommerzeit werden die gesundheitlichen Folgen von Wissenschaftlern und Medizinern höher eingeschätzt, weil der Bevölkerung dann eine Stunde fehlt.
Abschaffen oder beibehalten? Der Status Quo der Zeitumstellung
Die Mehrheit der EU-Bürgerinnen und -Bürger hatte sich in Umfragen der letzten Jahre für eine Abschaffung der Umstellung ausgesprochen, wie das Umweltbundesamt berichtet. Auch in Deutschland hätten Befragungen immer wieder gezeigt, dass die Mehrheit der Bevölkerung gegen die Zeitumstellung ist. Die EU wollte dies bereits umsetzen, scheiterte aber zuletzt daran, einen gemeinsamen Beschluss zur Abschaffung auf den Weg zu bringen. Und so wird vorerst weiter an der Uhr gedreht.
Folgen für die Landwirtschaft
In der Landwirtschaft kann sich die Zeitumstellung übrigens auch negativ auswirken. Denn auch die innere Uhr der Tiere wird durch das Anpassen der Uhrzeit durcheinandergebracht, da sich die Fütterungszeiten oder das morgendliche Melken von Kühen um eine Stunde verändert.