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Stallbau - So bereiten Sie das Bankgespräch zur Finanzierung vor
Beim Um- oder Neubau von Ställen stehen die Baukosten im Fokus der Landwirte. Oft wird die Finanzierung stiefmütterlich behandelt.
Viele Landwirte denken bei Investitionen besonders an die Planungsdetails diverser Gewerke, die Bau- bzw. Realisationskosten und die Terminierung der Bauabschnitte. Die Finanzierung wird vernachlässigt. Folge sind häufig langjährige Liquiditätsprobleme. Vereinzelt werden sogar Aufträge vor dem ersten Bankgespräch erteilt, obwohl diese nur durch Darlehen zu bezahlen sind. Jeder Bauherr sollte daher nur Zahlungsverpflichtungen eingehen oder Aufträge erteilen, die er mit Eigenkapital bezahlen kann – alle anderen erst wenn die Darlehensverträge unterschrieben sind.
Ein gut vorbereitetes Bankgespräch ist die Grundlage für eine erfolgreiche Finanzierung
Eine erfolgreiche Finanzierung fängt mit einem sehr gut vorbereiten Bankgespräch an. Bereiten Sie dafür aussagekräftige und plausible Unterlagen vor. Bei komplexeren Betriebsstrukturen (Betriebsteilungen, arbeitsteilige Produktionsverfahren) hat es sich bewährt, ein Organigramm des Gesamtbetriebes bzw. der beteiligten Betriebe als Gesprächseinstieg zu nutzen.
Geplante Investition am einfachsten durch Planungsunterlagen darstellen
Nachfolgend lässt sich die geplante Investition am einfachsten durch entsprechende Planungsunterlagen darstellen. Optimal ist ein Lageplan (1:1000 oder 1:5000), der den Standort des Hofes zeigt. Detailpläne helfen, um auf Besonderheiten der Baumaßnahme (Erweiterungsoptionen, Einbezug von Altgebäuden, Haltungsstufen etc.) hinzuweisen.
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Kernpunkt für das Bankgespräch: Die Betriebsplanung bzw. Wirtschaftlichkeitsrechnung
Kernpunkt der Unterlagen für das Bankgespräch ist dann eine Betriebsplanung bzw. Wirtschaftlichkeitsrechnung. Bei Erweiterungen oder Intensivierung von vorhandenen Produktionskapazitäten hat es sich bewährt, die Gewinn- und Verlustrechnung des bisherigen Betriebes als Basis zu nutzen – korrigiert um betriebliche Besonderheiten.
Alle Kosten auf den Tisch
Darauf aufbauend ist dann die Investitions- bzw. Umstrukturierung des Betriebes zu kalkulieren. Dabei gilt es zusätzliche Erträge durch die Erweiterung der Produktion ebenso zu berücksichtigen wie damit verbundene Kosten. Auch mögliche gesamtbetriebliche Erlössteigerungen (Mengenzuschläge) sowie Degressionseffekte (wie günstigere Futtermittelkosten je dt bei höherer Tonnage, geringerer Arbeitszeitbedarf je Tier aufgrund geringerer Rüstzeiten etc.) müssen beziffert werden. Legen Sie besonders Wert auf die Vollständigkeit der Kostenaufstellung.
Sensibilitätskennzahlen nicht vergessen
Aber auch Sensibilitätskennzahlen sollten angegeben werden. Empfehlenswert ist der Return on Investment (RoI), wobei dieser im landwirtschaftlichen Bereich exklusive des Grund- und Bodenkapitals dargestellt werden kann.
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Finanzierungskonzept: Eigenen Vorschlag liefern
Als letztes sollte ein eigener Vorschlag des möglichen Finanzierungskonzeptes vorgelegt werden. Dabei ist neben dem aktuellen Finanz- bzw. Investitionsbedarf und dem voraussichtlichen Investitionsablauf (Zahlungstermine) auch die mittelfristige Betriebsentwicklung zu berücksichtigen.
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