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Staudte will Regeln für Tiertransporte in Drittstaaten verschärfen
Die Tiertransporte aus Niedersachsen wurden schon häufig kritisiert. Versuche, den Export zu stoppen, scheiterten bisher.
Wie die Zahlen des Landwirtschaftsministeriums in Hannover zeigen, wurden 2022 insgesamt rund 8.400 Zuchtrinder aus Niedersachsen in Länder außerhalb der EU exportiert. 2021 waren es noch rund 9.900 Zuchtrinder und 2020 wurden insgesamt 11.830 in Drittstaaten transportiert.
Rindertransporte aus Niedersachsen werden immer wieder kritisiert
Die Tiertransporte in Drittstaaten werden laut dem Ministerium insbesondere aus den Landkreisen Aurich und Emsland abgefertigt. Ein Aktionsbündnis hat am Samstag in Aurich gegen die Haltungs- und Transportbedingungen demonstriert. Es wird ein nationales und EU-weites Verbot von Tierexporten gefordert. «Es ist Aufgabe der Politik, das Wohl der Tiere endlich über den Profit zu stellen und grausame Tiertransporte zu stoppen. Wir fordern als ersten Schritt ein nationales Verbot von Langstreckentransporten und Transporten lebender Tiere in Drittländer», sagte Ina Müller-Arnke von der Tierschutzorganisation „Vier Pfoten“ in einer Mitteilung anlässlich der Demonstration.
Tiertransporte aus Deutschland werden deutlich eingeschränkt
Niedersachsens Landwirtschaftsministerin will mehr Tierschutz
Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte (Grüne) stellt verschärfte Transportregeln in Aussicht. Aktuell wird dazu der niedersächsischen Transport-Erlass überarbeitet. Dabei sollen möglichst strenge Anforderungen im Hinblick auf den Tierschutz realisiert werden, die im Einflussbereich des Bundeslandes liegen. Bisherige Erlasse der Vorgängerregierung wurden in der Vergangenheit von den Verwaltungsgerichten kassiert. Daher ist besondere Sorgfalt gefragt. Das Land setzt auch auf Unterstützung durch die Bundesregierung.
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Rindertransporte in Drittstaaten im Fokus
Die Rindertransporte in Drittstaaten außerhalb der Europäischen Union stehen schon seit längerem im Fokus. Niedersachsen gehörte zuletzt zu den Hauptexporteuren von Rindern in Drittstaaten. Andere Bundesländer untersagten solche Exporte teils bereits oder erließen besondere Auflagen. Auch Niedersachsen hatte im Sommer 2020 Tiertransporte in Drittländer außerhalb der EU aus Tierschutzgründen untersagt. Gegen den Erlass wurde allerdings erfolgreich geklagt. 2022 wurden die meisten Zuchtrinder nach Ägypten transportiert (4.765), gefolgt von Marokko, Nordmazedonien, Türkei, Albanien, Montenegro und Bosnien. Keine Exporte wurden dabei wegen möglicher Mängel durch Behörden untersagt.