Warum ein 2,50 Meter hoher Zaun einen Wolf nicht stoppt
Im Landkreis Eichstätt wurden vergangenen Woche sieben Schafe gerissen. Das Raubtier, mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Wolf, ließ sich von einem imposanten Zaun nicht aufhalten. Der Schäfer erhält nach aktuellem Stand keine Entschädigung.
Für den Schäfer Dominik Löffler war es ein Schock: Vergangenen Dienstag erhielt er den Anruf, dass einige seiner 40 Schafe gerissen worden seien. Die Herde hatte auf dem 5,5 ha großen Areal einer Freiflächen- Photovoltaik-Anlage bei Haunsfeld im Landkreis Eichstätt geweidet, die mit einem Zaun von rund 2,50-Meter-Höhe gesichert ist. Doch für das oder die Raubtiere, laut Wolfsbeauftragtem Karl Heinz Fink mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Wolf, war der Zaun kein Hindernis. Der Maschendraht wurde aufgebissen und nach oben geschoben. Am Ende waren sieben Schafe tot und ein Lamm verschwunden. Das Ergebnis einer genetischen Analyse der Risse steht aktuell noch aus.
Zaun allein nicht wolfssicher
Nach einem Gespräch mit dem Landesamt für Umweltschutz in Bayern erhält der Schäfer laut eigenen Angaben keine Entschädigung für die gerissenen Tiere. Der Zaun sei nicht wolfssicher. Dazu hätte er mit einem zweiten, vorgelagerten Zaun zusätzlich gesichert und gegen Untergraben geschützt werden müssen. Dieser zweite Zaun müsse mit dem ersten fest verbunden sein. Löffler kritisiert gegenüber dem Magazin "agrarheute": „Wie soll man so eine große Fläche bei diesen steinigen Böden mit einem zweiten Zaun sichern?“ Er mahnte, dass die Kosten dafür äußerst hoch seien.
Schäfer kritisierten auf einem Pressetermin, dass der Zaunbau weder - trotz Förderung - wirtschaftlich möglich sei, noch gäbe es dafür ausreichend viele Fachfirmen.