In Finnland werden in diesem Winter Wölfe zur Bestandsregulierung gejagt. Dort gibt es 28 Rudel - allein in Niedersachsen sind es mehr, in ganz Deutschland 128 Rudel.
Das Landwirtschaftsministerium in Helsinki schlug für die Regulierung in der vergangenen Woche eine Quote von 20 Tieren vor. Diese sollen in den nächsten Monaten entnommen werden. Dabei sind die Tiere, die im Laufe des Jahres im Rahmen von Ausnahmegenehmigungen bereits getötet wurden, nicht mitgerechnet, es handelt sich bei der Quote um neue Abschüsse.
Gejagt werden soll vorzugsweise in den Regionen, in denen Wölfe nachweislich Schäden an Nutztieren verursacht hatten.
39 Rudel allein in Niedersachsen
Das finnische Modell zum Wolfsmanagement sieht ausdrücklich auch die Regulierung vor. Widerstand von Tierschützern oder gerichtliche Untersagungen hatten entsprechende Versuche in der Vergangenheit jedoch verhindert.
Fachleute sprechen sich in Finnland für einen günstigen Erhaltungszustand von etwa 24 Rudeln aus. Nach vorläufigen Erhebungen des Instituts für Natürliche Ressourcen (LUKE) gab es in Finnland im März 2021 insgesamt 28 Rudel und 24 Paare des Beutegreifers.
Der finnische Landwirtschaftsminister gab an, dass die Abschussquote "sehr moderat" angesetzt worden sei. In Finnland habe es seit 100 Jahren keine so große Wolfspopulation mehr gegeben wie aktuell.
Deutschland ist nur 20.000 Quadratkilometer größer als Finnland, aber deutlich dichter besiedelt. Der Wolfsbestand wird mit 128 Rudeln, 35 Paaren und zehn territorialen Einzeltieren angegeben, der Deutsche Jagdverband (DJV) schätzte die Population im April 2021 auf bis zu 2.000 Wölfe.
Allein Niedersachsen weist deutlich mehr Rudel auf als ganz Finnland - aktuell gibt es in Niedersachsen 39 Wolfsrudel, ein Wolfspaar und 2 residente Einzelwölfe.