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Afrikanische Schweinepest (ASP): Ausbruch in Schweine-Freilandhaltung
Das Friedrich-Loeffler-Institut bestätigt den Fall. Dabei handelt es sich um ein ASP-positiv getestetes Mastschwein.
Im Kreis Emmendingen (Baden-Württemberg) gab es den ersten Nachweis der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Baden-Württemberg. Wie dem Tierseucheninformationssystem des Friedrich-Loeffler-Insituts zu entnehmen ist, handelt es sich bei dem positiv getestete Mastschweine. Damit gibt es einen Ausbruch in einer Hausschweinehaltung.
In einem Mastschweinebestand seien zwischen dem 19. Mai und 25. Mai 16 von 35 Schweinen einer Freilandhaltung verendet. Zwei verendete Schweine seien im "Chemische und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA)" in Freiburg untersucht worden, da man zunächst von einer Futtermittelvergiftung ausging. Die Laboruntersuchungsergebnisse hätten einen ersten Hinweis auf die ASP ergeben. Das Friedrich-Loeffler-Institut bestätigte das Ergebnis am 25.5.. Bereits am morgen seien alle Schweine durch Fachpersonal getötet worden.
Kerngebiet der Tierseuche rund um Gemeinde Forchheim
Emmendingen liegt nur wenige Kilometer von Freiburg sowie von der französischen Grenze entfernt. Das Kerngebiet liegt laut Tierseucheninformationassystem rund um die Gemeinde Forchheim.
Bisher trat die ASP nur in Sachsen, Brandenburg sowie Mecklenburg-Vorpommern auf. In Süddeutschland gab es bislang keinen positiven Fall.
ASP auf dem Vormarsch: Wann trifft sie Niedersachsen?
Wie kam ASP auf den Freiland-Betrieb?
Von einem Eintrag in die Wildschwein-Population sein nach ersten Kenntnisse nicht auszugehen. Zur Eintragung in den Betrieb lasse sich dezeit noch keine konkrete Aussage treffen. Man gehe davon aus, dass der Eintrag in den Hausschweinebestand durch menschliche Aktivitäten erfolgte, so Landwirtschaftsminister Peter Hauk in einer Pressekonferenz.
Seit dem 19. Mai verendeten mehrere Schweine in dem "vorbildlich geführten Betrieb" mit Freilandhaltung. Anfänglich war man von einer Futtermittelvergiftung ausgegangen. Untersuchungen ergaben allerdings den positiven Befund auf die ASP.
Freilandhaltung von Schweinen trotz ASP weiter erlaubt
Betroffener Schweinehalter fühlt sich von Veterinäramt alleine gelassen
Gegenüber der PIRSCH-Redaktion erklärt der betroffene Landwirt, dass zwei Tage vor Auftritt der ersten Symptome das Veterinäramt zu einer routinemäßigen Betriebskontrolle vor Ort gewesen sei und nichts zu bestanden gehabt hätte.
Mit Hinweis auf den ASP-Ausbruch habe das Veterinäramt dann sofort die notwendigen Maßnahmen ergriffen und Tiere des Landwirtes getötet. Jedoch fühle er sich derzeit etwas alleingelassen, was die weiteren Schritte und Dekontaminierungsmaßnahmen angeht, erklärt der Schweinehalter. Auch verstehe er nicht, warum die Wege rund um die Weide noch nicht abgesperrt seien.
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Schaden durch ASP auf bis zu 40.000 Euro geschätzt
Da rund um den Ausbruchsort viel Flugwild beheimatet ist, hat der betroffene Landwirt nun selbst eine erste Maßnahme ergriffen und zwei Schreckschussanlagen an den Zaun der Wiese aufgestellt. "Wir wollen verhindern, dass die Vögel kontaminiertes Stroh oder ähnliches raustragen", so der Landwirt gegenüber der Redaktion.
Insgesamt geht der Schweinehalter derzeit von einem Schaden in Höhe von 30.000 bis 40.000 Euro aus. Wer die Kosten dafür trägt, sei ihm derzeit noch unbekannt.
Rund um den Ausbruchort soll nun eine Sperrzone mit einem Mindestradius von drei Kilometern und eine sich daran nach außen anschließende Überwachungszone mit einem äußeren Radius von mindestens zehn Kilometern eingerichtet werden.
Ein benachbarter Landwirt erklärt gegenüber der PIRSCH, dass es im Landkreis kaum Schweinehaltungen geben würde. Laut Ministerium gebe es in der Sperrzone zwei Betriebe mit insgesamt 316 Hausschweinen, innerhalb der Überwachungszone seien es insgesamt 1020 Schweine.