Wenn im alten Schweinestall Edelpilze wachsen
Eckard Janssen hat von der Schweinehaltung auf die Zucht von Edelpilzen umgesattelt. Noch bis 2019 mästete Familie Janssen auf ihrem Grafthof in Neuharlingersiel Schweine, doch dann kam die Katastrophe.
"2019 mussten wir wegen des heißen Sommers Futter zukaufen, und im Nachhinein stelle sich heraus: Es war mit Toxinen verseucht", erzählt Eckard Janssen. Alle Schweine wurden todkrank und mussten geschlachtet werden. "Unsere ganze Familie war nervlich vollkommen fertig. Für einen Neustart im Schweinbereich wären enorm hohe Investitionen notwendig gewesen. So blieben die Ställe erst mal leer."
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In einem der freien Ställe fing der jetzt 31-Jährige an, mit Pilzen zu experimentieren. "Zu Anfang hobbymäßig, aber das war schon für den Eigenbedarf eine Heidenarbeit – und vieles ist nichts geworden", erinnert er sich. Den ehemaligen Schweinestall hat Eckard Janssen so hergerichtet, dass die Kulturbehälter mit dem Substrat, aus dem die Pilze wachsen, auf Rosten oder Mauern im ehemaligen Schweinestall liegen. Im Eingangsbereich liegen sogar noch die ursprünglichen Spaltenböden. Die Pilze haben sehr unterschiedliche Wuchsdauer. "Wir kontrollieren täglich, welche Pilze erntereif sind und schneiden sie dann von Hand mit dem Messer ab."