Die Not wird größer und größer in den Ställen. Die Rufe werden lauter, dass Cem Özdemir sich kümmern soll.
Niemand will die vollkommen gesunden Schweine aus der Sperrzone kaufen und verarbeiten. Mittlerweile geht es um Zehntausende Schweine. Das Fleisch müsste erhitzt werden und könnte dann nur als Ware in Dosen verkauft werden. Nicht nur die Verarbeiter, auch der Handel will das Fleisch daher nicht haben. Wirtschaft und Politik sehen den jeweils anderen in der Verantwortung.
Fleischwirtschaft fordert Özdemir
Zuletzt hatte der Verband der Fleischwirtschaft (VdF), in dem alle großen Schlachtkonzerne organisiert sind, vorgeschlagen, der Staat möge die Schweine übernehmen und die Schlachtung organisieren. So auch Sarah Dehm. Sie ist Präsidentin des Bundesverbandes der Wurst- und Schinkenproduzenten (BVWS). Es gehe darum, eine „Tierschutzkatastrophe” abzuwenden. „Der Bund muss hier einspringen. Der Staat muss die Schweine übernehmen und die Schlachtung organisieren”, fordert Dhem. Sie kritisierte Özdemir. Dieser sei „für die Menschen, aber auch für die Tiere bei dieser Thematik zuständig, lässt sich aber nicht blicken. Er muss sich des Problems annehmen”, so Dhem.
Eine Verbesserung der Lage ist nicht in Sicht, die Betriebe sind völlig verzweifelt. Die Landesregierung Niedersachsen hat keine weiteren Schlachtbetriebe für die Verarbeitung finden können, auch ein Antrag des Bundes auf Fristverkürzung bei der EU scheiterte.