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ASP: Internationale Zusammenarbeit
Deutschland, Polen und Tschechien vereinbarten weitere abgestimmte Maßnahmen und eine Kooperation, um die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) effektiver zu bekämpfen.
Die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, ihr polnischer Amtskollege, Grzegorz Puda, und ihr tschechischer Amtskollege, Miroslav Toman, haben sich in einer Videokonferenz über das weitere Vorgehen im Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest (ASP) ausgetauscht.
Die sogenannte "Tiergesundheits-Troika" wurde bereits im November als trilaterales Format etabliert.
Diese Maßnahmen wurden vereinbart
In einer gemeinsamen Erklärung vereinbarten die Minister der drei Länder unter anderem:
- Die Bekämpfungsmaßnahmen in den Grenzgebieten werden noch intensiver abgestimmt. Das umfasst etwa die Kadaversuche oder den Bau bzw. die Wartung von Wildschweinbarrieren.
- Auf lokaler und regionaler Ebene soll der Informationsaustausch unter denjenigen, die die Seuche bekämpfen grenzüberschreitend, direkt und unkompliziert zwischen Jägern, Forstbeamten und Veterinären möglich sein.
- In einer gemeinsamen Initiative sollen von der europäischen Kommission mehr Finanzmittel, für Entschädigungen, Bekämpfungs- und Präventionsmaßnahmen zur Verfügung gefordert werden.
- Bei der Bejagung von Wildschweinen werden konkrete Absprachen getroffen:
- Grundsätzlich soll die Bejagung verstärkt werden, um die Wildschweinpopulation zu verringern und so das Risiko einer Weiterverbreitung des Virus zu vermindern.
- Auf Drück- und Treibjagden soll im Grenzgebiet (20 Kilometer) verzichtet werden, damit keine Tiere aufgescheucht und die Seuche so – auch über Grenzen – verschleppt wird.
Julia Klöckner erklärte: "Wir engagieren uns massiv, damit die Ausbrüche auf das jetzige Gebiet beschränkt bleiben und diese Tierseuche schnellstmöglich getilgt wird. Unsere gemeinsame Vereinbarung mit Polen und Tschechien schafft dafür eine wichtige Grundlage. Wir stärken damit vor allem die enge, länderübergreifende Zusammenarbeit."
Landvolk fordert intensive Bejagung
Auch das Landvolk Niedersachsen sprach sich für eine intensive Bejagung von Wildschweinen aus. Vizepräsident Ehlers mahnte an, dass das intensive Bejagen von Schwarzwild ebenso im Fokus stehen müsse wie das Verhindern des ASP-Eintrags nach Niedersachsen.
"Der ASP-Druck besonders aus West-Polen ist weiter hoch, die Verbände ostdeutscher Schweinehalter fordern daher von den Behörden ein konsequenteres Vorgehen bei der Bekämpfung der Seuche. Der Grenzzaun zu Polen weist immer noch große Lücken auf. Das können wir deutschen Schweinehalter uns insgesamt nicht leisten", so Ehlers weiter.
Er blickte daher zufrieden auf auf die gestiegene Jagdstrecke 2019/20 bei den Schwarzkitteln. Mit 70.481 Stück Schwarzwild inklusive Fallwild wurde in Niedersachsen nur zwei Jahre nach dem bisherigen Streckenrekord von 2017/18 mit 68.992 erlegten Wildschweinen ein neuer Höchstwert (plus 24 Prozent) erreicht.
"Wir können Niedersachsens Jägern gar nicht genug danken, dass sie mit ihrem Einsatz helfen, durch konsequente Bejagung die Afrikanischen Schweinepest einzudämmen", lobte Ehlers das Engagement der Jäger.