In den brandenburgischen Landkreisen Oder-Spree, Märkisch-Oderland und Spree-Neiße nahe der Grenze zu Polen werden immer wieder ASP-Infektionen im Schwarzwildbestand nachgewiesen.
In der letzten Woche allein erhöhte sich die Zahl um knapp 30 Fälle.
492 vom Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) bestätigte ASP-Fälle gibt es bis jetzt in Brandenburg, in Sachsen gibt es bisher 17 Fälle - 509 insgesamt. Der Nutzschweinbestand ist nach wie vor frei von der ASP.
Zur Bekämpfung der weiteren Ausbreitung wird die Jagdzeit auf Schalenwild in den Restriktionsgebieten bis zum 31. Januar verlängert. In einigen Jagdbezirken hat es allerdings ein Jagdverbot gegeben, was zu Kritik seitens des Landwirtschaftsministeriums führte: Die Schwarzwildbestände müssten zur effektiven Seuchenbekämpfung weiter reduziert werden, zudem könne der natürliche Waldumbau nicht mit zu hohen Populationen an pflanzenfressenden Wildtieren gelingen.
Der Landesbauernverband (LBV) Brandenburg hatte Anfang vergangener Woche eine stärkere Wildschweinbejagung als Präventionsmaßnahme gegen die Tierseuche gefordert. Der jüngste Verdachtsfall in Potsdam habe noch einmal vor Augen geführt, dass eine geografisch sprunghafte Verbreitung des Virus durch den Menschen möglich und in anderen Ländern auch schon vorgekommen sei. Dafür müsse präventiv der Wildschweinebestand stark verringert werden.
Freilandhaltung von Schweinen trotz ASP weiter erlaubt
Bis auf Thailand weiter keine Drittlandsexporte
Die andauernden Funde von ASP-infizierten Wildschweinen verlängern auch die Frist, ab der Deutschland wieder den Status ASP-frei erhalten kann. Vorher kann kein Schweinefleisch in wichtige Drittländer geliefert werden. Dies wird normalerweise frühestens ein Jahr nach dem letzten Nachweis der Tierseche der Fall sein.
Mit einer Regionalisierung könnte Schweinefleisch aus nicht betroffenen ASP-Gebieten mit Einverständnis des Empfängerlandes dorthin exportiert werden. Die Bundesregierung bemüht sich um solch ein Abkommen mit China, bislang ohne Erfolg.
Wie das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) mitteilt, sind nun Lieferungen nach Thailand wieder möglich. Nach dem ASP-Fund in Brandenburg hatte Thailand die Einfuhr von deutschem Schweinefleisch untersagt. Diese Sperre läuft nun ab und wird nicht verlängert, sodass die Betriebe aus ASP-freien Regionen, welche bereits vor der Sperre eine Zulassung für die Ausfuhr nach Thailand innehatten, wieder Schweinefleisch nach Thailand liefern dürfen.