Das ist ein Artikel vom Top-Thema:
ASP: Mehr als ein Tier infiziert?
Nach dem Fund des an der Afrikanischen Schweinepest verendeten Wildschweins in Brandenburg gehen die Experten des Versicherers Münchener und Magdeburger Agrar von weiteren infizierten Tieren aus.
"Wildschweine leben in Rotten", sagte Martin Stricker, der Leiter Schaden Tierversicherung des zur Allianz gehörenden Unternehmens in München. "Man kann also davon ausgehen, dass die Rotte, zu dem das Tier gehörte, auch infiziert ist."
Dass in bereits betroffenen Ländern Wildschweine mit teilweiser Immunität bekannt sind, bereitet ihm Sorge. "Das bedeutet, dass inzwischen Wildschweine zumindest ansatzweise gegen die Seuche resistent sein könnten und die Krankheit daher wesentlich weiter verbreiten als Tiere, die bereits nach kurzer Zeit verenden", sagte Stricker.
Man gehe aber davon aus, dass eine weitere Verbreitung der Tierseuche in Deutschland verhindert werden kann. Dafür müssten die Behörden konsequent einschreiten. Die Seuche sei noch nicht in schweinehaltenden Betrieben direkt angekommen. Man sehe die Chance, dass die Eindämmung genauso schnell möglich sein werde wie in Belgien und Tschechien. Dort sei die Afrikanische Schweinepest durch strikte Maßnahmen der Behörden mittlerweile wieder verschwunden.
Die extrem schnelle Reaktion der Behörden im betroffenen Landkreis bewertet man bei der Versicherung als sehr positiv, besonders die sofortige Absperrung des Kerngebiets mit drei Kilometern Radius um die Fundstelle. Wildschweine hätten im Regelfall einen begrenzten Bewegungsradius, sie bewegen sich bei vorhandenen Futterquellen nicht über allzu große Entfernungen. Deshalb könne die Absperrung eine Ausbreitung verhindern.