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ASP: Schweinepreis auf Talfahrt
Das Eindringen der Schweinepest nach Deutschland lässt den Schweinepreis abstürzen. Die VEZG hat den Erzeugerpreis gesenkt.
Die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften von Vieh und Fleisch (VEZG) setzte heute außer der Reihe den Erzeugerpreis für Schweinefleisch neu fest und senkte ihn von 1,47 Euro um 20 Cent auf 1,27 Euro je Kilogramm. "Das ist ein erheblicher Effekt", sagte Jörn Ehlers, Vizepräsident des Landvolks Niedersachsen. Bei einem Mastschwein mache der Wertverlust etwa 20 Euro aus.
Der Ausbruch macht den niedersächsischen Schweinehaltern wirtschaftlich große Sorge. Nirgendwo in Deutschland ist die Schweinebranche größer als in Niedersachsen. Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums in Hannover gibt es 5.200 Betriebe mit 8,3 Millionen Tieren. Den Umsatz in Niedersachsen beziffert die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) auf etwa 3,5 Milliarden Euro in guten Jahren.
Exportstopps drohen
Ein Exportstopp zum größten Abnehmer China droht. Die Hoffnung der Schweinehalter ruht darauf, dass China trotz des einen Schweinepestfalls weiter importiert. "China braucht massiv Schweinefleisch", sagte Landvolk-Vize Ehlers. Die deutschen Lieferungen seien nicht so leicht zu ersetzen, sagte auch Marktanalyst Matthias Quaing von der ISN. Gerade die Teile des Tiers, die hier nicht gefragt sind, werden in China geschätzt. "Ein Schwein hat nun mal nur vier Pfoten."
Gut auf den Ernstfall vorbereitet
Auf den Ernstfall der Schweinepest in Niedersachsen haben sich die Betriebe nach Angaben von Landvolk und Kammer seit langem mit Seuchenschutzplänen vorbereitet. Als Behörde sind die Landkreise zuständig. Die Koordinierung in Niedersachsen liegt beim Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (Laves).
Agrarministerin Barbara Otte-Kinast beriet heute in einer Telefonkonferenz mit den Landwirtschaftsverbänden. Es gebe eine rege Kommunikation, sagte eine Sprecherin.