Bei der Bergung eines Wildschweinkadavers unter ASP-Verdacht gelten strenge Hygieneregeln.
Ein Wildschweinkadaver mit ASP-Verdacht wird gefunden und muss geborgen werden – das Szenario war zum Glück nur Teil einer Großübung vergangene Woche in Barme im Landkreis Verden. © Laura Schneider
Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast besuchte die ASP-Übung in Barme.
Vor Ort waren auch die niedersächsische Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast (links) und Prof. Eberhard Haunhorst, Präsident des Landesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES). Tierärztin Dr. Claudia Berger vom LAVES (Mitte) erklärte bei einem Pressetermin den Ablauf der Kadaverbergung. © Laura Schneider
Die Einsatzkräfte bereiten die Bergung eines Wildschweinkadavers mit ASP-Verdacht vor.
Zuerst erheben die Einsatzkräfte verschiedene Daten wie Größe, Gewicht und den Verwesungszustand. Alle Daten werden in eine eigens entwickelte App eingegeben, die auch die Koordinaten des Fundorts erfasst. Die Daten werden automatisch in eine Datenbank geladen, wo das zuständige Veterinäramt und die Labore des LAVES sie abrufen können. Eine Blutprobe des Tieres geht ins Labor. © Laura Schneider
Hilfskräfte bergen einen Wildschweinkadaver unter ASP-Verdacht.
Ist die Datenaufnahme abgeschlossen, legen die Einsatzkräfte den Kadaver, verpackt in einen Maisstärkesack, in eine Wildwanne. Die Maisstärkesäcke aus natürlichem Material lassen sich mitentsorgen, sodass die Kadaver in der VTN nicht mehr ausgepackt werden müssen. © Laura Schneider
Ein Wildschweinkadaver mit ASP-Verdacht wird in einen Maisstärkesack verpackt.
Jeder Kadaver wird mit einer Wildursprungsmarke individuell gekennzeichnet. Auch sie wird mit der App eingescannt und so mit den übrigen Daten und dem späteren Laborbefund verknüpft. Auch der Barcode auf dem Probenröhrchen der Blutprobe des gefundenen Tieres wird eingescannt. © Laura Schneider
Einsatzkräfte bergen einen Wildschweinkadaver mit ASP-Verdacht.
Der Wildschweinkadaver wird mit der Wildwanne zum Bergefahrzeug transportiert. Von dort gelangt er über die Sammelstelle zur VTN. Die Blutprobe wird in den LAVES-Laboren auf ASP untersucht. © Laura Schneider
Einsatzkräfte desinfizieren den Fundort eines Wildschweinkadavers mit ASP-Verdacht.
Die Arbeit am Fundort endet mit der Desinfektion. Dazu tränken die Einsatzkräfte den Waldboden an der Stelle, an der das Tier lag, großflächig mit Kalkmilch. © Laura Schneider
Einsatzkräfte desinfizieren den Fundort nach der Bergung eines Wildschweinkadavers mit ASP-Verdacht.
Dieser Schritt ist besonders wichtig, damit sich später an der Stelle keine weiteren Tiere mehr mit dem Virus infizieren. Personen und Geräte werden ebenfalls bestmöglich gereinigt und desinfiziert und alle Materialien in Müllsäcke verpackt. © Laura Schneider
Kadaversuchhunde helfen im ASP-Fall bei der Fallwildsuche.
Auch ein Teil der niedersächsischen Kadaversuchhundestaffel war bei der Übung vor Ort, um die Ausbildung der Tiere und ihre Arbeit im Ernstfall zu zeigen. 24 Hunde sind derzeit in der Ausbildung und sollen im Oktober ihre Prüfung ablegen. © Laura Schneider
Kadaversuchhunde suchen nach Wildschweinkadavern oder Teilen davon.
Die Hunde lernen, ein totes Wildschwein anzuzeigen. Im Training üben die Hundeführer mit ganzen Kadavern oder, wie hier, mit Teilen wie einzelnen Läufen oder Knochen, damit die Hunde auch kleine Mengen und ältere Kadaver finden. Die Herausforderung: Sie dürfen den Fund nicht berühren. Anfangs lernen sie, ein Schlauchstück, das neben dem Köder liegt, zu ihrem Hundeführer zurückzubringen und diesen dann zum Fund zu führen. © Laura Schneider
Haben die Hunde einen Wildschweinkadaver gefunden, werden sie belohnt.
Im Einsatz nehmen sie dann ein Bringseil, das an ihrem Halsband angebracht ist (hier in gelb), ins Maul. Hundeführerin Dr. Jennifer Hirschfeld belohnt Hund Ink mit seinem Lieblingsspielzeug, nachdem er sie zum Fundort geleitet hat. © Laura Schneider
Agrarministerin Barbara Otte-Kinast dankte den Teilnehmern der ASP-Übung.
Ministerin Otte-Kinast lobte am Ende ihres Besuchs das große ehrenamtliche Engagement und dankte allen Teilnehmern. „Was ich heute hier beobachten durfte, ist eine großartige Teamleistung. Wir müssen darauf gefasst sein, dass all das zum Einsatz kommt. Aber die Übung zeigt: Wir sind wir auf den Ernstfall vorbereitet.“ © Laura Schneider

Das ist ein Artikel vom Top-Thema:

Laura Schneider | am

ASP-Übung im Kreis Verden: „Wir sind auf den Ernstfall vorbereitet“

Die Gefahr, dass die Afrikanische Schweinepest auch Niedersachsen erreicht, ist nach wie vor hoch. Umso wichtiger ist es, sich gut auf den Seuchenfall vorzubereiten.

Bei einer Großübung in Barme im Landkreis Verden bereiteten sich vergangene Woche rund 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf einen möglichen Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) vor.

Die Übungsteilnehmer waren Vertreter unterschiedlichster Institutionen wie Landesjägerschaft, Landesforsten, Maschinenringe, Technisches Hilfswerk und Landvolk. In Kleingruppen von fünf bis zehn Personen übten sie an verschiedenen Stationen, Wildschweinkadaver an Land und im Wasser zu bergen und Fallwild zu suchen.

Einen ausführlichen Bericht zur ASP-Übung in Barme lesen Sie in der LAND & FORST, Ausgabe 34/2021 und in der digitalen Ausgabe. 

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