Elektrozaun zur Eindämmung der ASP

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Janina Schuster | am

ASP auf dem Vormarsch: Wann trifft sie Niedersachsen?

In Niedersachsen mehrt sich die Sorge vor der Afrikanischen Schweinepest. Zuletzt traten die Fälle bei Wildtieren unweit der niedersächsischen Grenze auf. Es ist nur eine Frage der Zeit.

Kurz vor dem Jahreswechsel überschritt die Anzahl der ASP-Fälle in Deutschland die 3.000er Marke. Mittlerweile gibt es in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen 3.027 bestätigte Fälle der Afrikanischen Schweinepest bei Schwarzwild. Die letzten Zahlen wurden am 22. Dezember 2021 veröffentlicht. Daran angeknüpft war der Appell des niedersächsischen Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (ML) an Revierinhaber und Jäger, keine Reisen in ASP-Gebiete zu machen und sämtliche Hygienemaßnahmen penibel einzuhalten.

Großflächige Bejagung von Wildschweinen bei Wolfenbüttel geplant

Die niedersächsische Jägerschaft macht sich Sorgen. Zwar wurden in den betroffenen Gebieten Elektrozäune aufgebaut, doch rückte die Grenze in jüngster Vergangenheit immer näher an Niedersachsen heran. Bei einer regulären Jagd im Forstamtsbereich Oerrel (Heidekreis) sollte in dieser Woche der Wildschweinbestand bejagt werden. Ursprünglich war geplant den erlegten Tieren Blutproben zu entnehmen, die im Labor auf mögliche ASP-Viren untersucht werden sollten. Nachdem dies aus nicht näher ausgeführten Gründen nicht erfolgte, wurde jedoch bekannt gegeben, dass das Niedersächsische Forstamt Wolfenbüttel den östlichen Teil des Elm-Waldgebietes großflächig bejagen wolle. Die anberaumte Jagd findet nach Angaben von Forstamtsleiter Andreas Baderschneider am Samstag (08.01.) statt. "Die Reduzierung der Schwarzwildbestände ist insbesondere zur Verminderung der Seuchengefahr durch die Afrikanische Schweinepest und zur Vermeidung von Schäden in der Landwirtschaft erforderlich", erklärte Baderschneider.

Zwei Jäger sitzen auf Baumstamm

Forschungsprojekt soll neue Erkenntnisse liefern

Wildschweine müssen aufgrund ihrer hohen Reproduktionsrate immer wieder bejagt werden. Ihre Population kann sich bei günstigen Bedingungen innerhalb eines Jahres verdreifachen. Über die Bewegungsökologie der Wildschweine hingegen weiß man noch recht wenig. Um mehr über den Aktionsradius der Schweine zu erfahren, wurde im Nationalpark Bayerischer Wald ein Forschungsprojekt ins Leben gerufen. Forscher haben Wildschweine mit GPS-Sendern ausgestattet, um Daten über ihre Streifgebietsgrößen, zurückgelegte Tagesstrecken und saisonale Migration zu sammeln. Vor dem Hintergrund der ASP können diese Daten dann entscheidend sein, beispielsweise bei der Einrichtung von Sperrzonen. Wird die Größe eines Streifgebietes bei der Berechnung der Sperrzone unterschätzt, besteht die Möglichkeit, dass infizierte Wildschweine entkommen und die Seuche weiterverbreiten.

Afrikanische Schweinepest für Menschen ungefährlich

Die Afrikanische Schweinepest ist ein eine schwere Virusinfektion, die für Schweine tödlich endet. Für den Menschen stellt sie keine Gefahr dar, selbst bei etwaigem Verzehr von kontaminiertem Schweinefleisch, so das Bundesagrarministeriums.

Mit Material von dpa
Ein Wildschwein wühlt im Boden

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