Die Coronakrise hat den Milchmarkt geschwächt, allerdings erholt er sich bereits durch die Lockerungen und die Zusammenarbeit der Branche.
Situation am Milchmarkt
Die Coronapandemie hat den Milchmarkt geschwächt. Allerdings ist eine Krise wie 2016 nicht zu erwarten, sagen die Interessengemeinschaft genossenschaftliche Milchwirtschaft (IGM) und der Milchpräsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Karsten Schmal.
Durch die Lockerungen der Coronaregeln, wie das Öffnen der Gastronomie und die Förderung der privaten Lagerhaltung von Milchprodukten durch die EU-Kommission, erhole sich der Milchmarkt. Zudem sei es in Deutschland gelungen, auch während der Pandemie eine laufende Milchabholung und die Milchgeldzahlungen zu gewährleisten. Das sei nur durch die „konstruktive Zusammenarbeit der gesamten Branche“ erreicht worden, sagte Franz-Josef Holzenkamp. Der Präsident des Deutschen Raiffeisenverbandes nahm ebenfalls an dem Treffen mit IGM und DBV teil.
Maßnahmen in der Krise
Die Herausforderungen treffen die genossenschaftlichen Molkereien durch ihre verschiedenen Geschäftsmodelle sehr unterschiedlich. Peter Manderfeld, Sprecher der IGM, nennt Lösungen: „Produktdiversifizierung innerhalb der Molkereien, Investitionen in Produktinnovationen und in neue Absatzmärkte, Fokussierung auf Kernmärkte und auf Qualität, statt Produktion für Massenmärkte“, seien geeignete Ansätze. Außerdem sollte eine angepasste Mengenplanung gemeinsam mit den Milcherzeugern genutzt werden.
Die Fähigkeit der IGM-Molkereien, auf Preisschwankungen zu reagieren, solle weiter gefördert werden, sagte Schmal. Ziel des DBV sei es, die Lieferbeziehungen marktgerechter und moderner zu gestalten. Staatliche Vorgaben könnten nur dann ein Weg sein, wenn aus der Wirtschaft heraus keine entsprechenden Modelle entwickelt werden.