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Biosicherheit in der Geflügelhaltung ausbaufähig
Der Vizepräsident des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI), Prof. Conraths, attestiert der Geflügelwirtschaft Fortschritte bei der Biosicherheit. Es gebe aber Luft nach oben.
Conraths stellte auf der digital stattfindenden EuroTier 2021 fest, dass der saisonale Krankheitsdruck durch die Hochpathogene Aviäre Influenza (HPAI) deutlich zugenommen habe. Im letzten Jahr hätten sich schon zur Jahresmitte Anzeichen für eine neuerliche Epidemie abgezeichnet, die über den Vogelzug auch nach Deutschland gelangt sei. Bundesweit seien in den vergangenen Monaten schon insgesamt mehr als 60 Ausbrüche in Nutztierhaltungen verzeichnet worden, davon mehr als die Hälfte Putenbestände.
Conraths lobte insbesondere bei gewerblichen Betrieben deutliche Verbesserungen bei der Biosicherheit. Nach seiner Einschätzung könnten aber mehr Einschleppungen durch das Beseitigen von Fehlern im Strohmanagement und bei der Lüftung vermieden werden.
Strohmanagement und Lüftung optimieren
Conraths rät deshalb vor allem Putenhaltern dazu, im Rahmen ihrer Möglichkeiten gemeinsam mit den neu eingestallten Tieren auch die benötigten Mengen an Stroh im selben Stall unterzubringen. So könne man den nachträglichen Kontakt mit kontaminierter Einstreu unterbinden.
Zudem empfahl er Betrieben mit sogenannten Louisiana-Ställen und deren anfälliger Querlüftung, beim Neubau auf andere Stalltypen umzusteigen. Deren Lüftungssysteme könnten den Eintrag der Suche wirksam verhindern.
Auch die kontinuierliche Schulung des Personals sowie die Pflege eines ganzheitlichen Präventionskonzepts seien notwendig und wichtig.
Nach seiner Einschätzung müsse auch die Reduzierung der Stalldichte in einigen Regionen diskutiert werden.