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Bullenmast: So schöpfen Sie Reserven beim Füttern aus
Für hohe Tageszunahmen müssen Mastbullen ausreichend Futter aufnehmen. Um das zu optimieren, gibt es verschiedene Stellschrauben. Diese Punkte sollten Sie beim Futtermischen und bei der Futtervorlage beachten.
Eine hohe Futteraufnahme ist in der Bullenmast der Schlüssel für hohe Tageszunahmen. Es gibt verschiedene mögliche Stellschrauben, um einzelbetriebliche Reserven im eigenen Betrieb zu erkennen und auszuschöpfen. Beispiele sind die Grundfutterqualität, die Inhaltsstoffe der Mastration oder Haltungseinflüsse wie Buchtengestaltung, Wasserversorgung, Stallklima oder Licht. Dieser Beitrag beschäftigt sich mit den möglichen Ansätzen beim Füttern – also dem Mischvorgang und der Futtervorlage.
Optimale Bedingungen für die Pansenmikroben
Spezialisierte Mastbetriebe setzen überwiegend Mischrationen ein. Mastbullen brauchen als Wiederkäuer einen gesunden und leistungsfähigen Pansen. Darin schließen die Pansenmikroben, also Bakterien und Einzeller, die Nahrung auf und stellen ihrem Wirtstier Nährstoffe zur Verfügung. Dafür brauchen sie optimale „Arbeitsbedingungen“ – das heißt, im besten Fall möglichst konstante Verhältnisse, ohne größere Schwankungen in der Nahrungszusammensetzung und im Pansen pH-Wert. Erreichen lässt sich das durch:
- eine kontinuierliche Futteraufnahme („Nachschub“),
- eine ausbilanzierte Futterration (Energie, Protein, Struktur, Mineral- und Wirkstoffe)
- und eine homogene Total-Mischration (TMR) mit allen Futterkomponenten („Mit jedem Bissen das gleiche Futter“).
Kontrolliert satt füttern
Mit einer „kontrollierten Sattfütterung“ lässt sich das Futteraufnahmevermögen am besten ausschöpfen. In der Praxis werden Bullen meist „auf blanken Trog“ gefüttert.
Besonders in Buchten mit weitem Tier-Fressplatzverhältnis reduziert die Strategie „blanker Trog“ den Tageszuwachs und führt zu einem Auseinanderwachsen in der Gruppe. Daher sollten auch Bullenmäster geringe Futterreste (ein bis zwei Prozent) in Kauf nehmen und die Bullen den Trog eben nicht ganz „blank“ fressen. Diese Futterreste sind bei der täglichen Trogreinigung zu entfernen.
Feste Fütterungszeiten einhalten
Am besten ist es, auf ein konsequentes 24/7-Fütterungsmanagement zu setzen. Das heißt, die Fütterung erfolgt an sieben Tagen in der Woche immer morgens und abends zum gleichen Zeitpunkt – absolut verlässlich für die Tiere und unerlässlich, um ihre Futteraufnahme zu kontrollieren.
Eine einmalige Futtervorlage sollte am Nachmittag oder frühen Abend stattfinden, damit für die Bullen nachts genug Futter erreichbar ist und am Tag entsprechend angeschoben oder nachverteilt werden kann. Macht man sich die überragende Bedeutung der Futteraufnahme für Leistung und Gesundheit klar, ist sicher eine Lösung für diese veränderte Arbeitsorganisation zu finden.
Grundfutterqualität prüfen
Neben den organisatorischen Fragen zur Futtervorlage sollten Qualität und Zusammensetzung der gemischten Ration weitgehend der berechneten Ration entsprechen. Abweichungen ergeben sich häufig durch wechselnde Grundfutterqualitäten aus dem Silo. Das kommt besonders dann vor, wenn die Qualität des Ernteguts von verschiedenen Schlägen stark variiert (Reifezustand, Sorten, etc.) und bei der Ernte nicht über die ganze Silolänge verteilt, sondern aufgeschoben wird. In diesen Fällen müssen die Tierhalter in angemessen engen zeitlichen Abständen Grundfutteranalysen einplanen.
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