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Deutschland und Frankreich wollen Kükentöten beenden
Berlin und Paris wollen sich auch auf EU-Ebene für einen Ausstieg aus dem umstrittenen Töten männlicher Küken stark machen.
Das solle unter anderem in der deutschen EU-Ratspräsidentschaft ab Juli vorangebracht werden, so Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) auf einer Fachkonferenz mit ihrem Amtskollegen Didier Guillaume. Beide Länder haben bereits als gemeinsames Ziel genannt, bis Ende 2021 aus der Praxis auszusteigen. Bis dahin sollen Zwischenetappen festgelegt werden, die auch zu überprüfen seien.
Für eine Übergangszeit
In Deutschland ist das Kükentöten in der Legehennenhaltung nur noch für eine Übergangszeit zulässig, wie das Bundesverwaltungsgericht im Jahr 2019 entschieden hatte. Die Praxis darf aber vorerst weitergehen, bis den Brutbetrieben praxisreife Verfahren zur Geschlechtsbestimmung schon im Ei zur Verfügung stehen. Männliche Küken schlüpfen dann gar nicht erst. Bisher werden allein in Deutschland jährlich rund 45 Millionen männliche Küken getötet.
Tierschutzbund kritisiert Datum
Der Tierschutzbund kritisierte das nun angestrebte Ausstiegsdatum. Im Koalitionsvertrag stehe, dass das Töten bereits bis zur Mitte der Legislaturperiode beendet werde - das wäre Oktober 2019 gewesen.
Der FDP-Agrarpolitiker Gero Hocker sagte, wenn das Kükentöten beendet werden solle, brauche es eine echte Marktreife der Früherkennung im Ei durch Forschung und Innovation in Verbindung mit einem mindestens EU-weiten Verbot des Kükentötens.
Brütereien in Deutschland halten
Julia Klöckner verteidigt das Vorgehen. Es gehe darum, den Ausstieg hinzubekommen, aber auch Brütereien in Deutschland zu halten. Es würde dem Tierschutz wenig helfen, wenn Eier aus anderen Ländern bezogen würden, die sich nicht darum kümmerten. Insofern gehe es um Gründlichkeit vor Schnelligkeit.