Ein aktuelles Projekt will das Tierwohl in der konventionellen Masthühnerhaltung steigern – unter anderem mit erhöhten Ebenen.
Konventionelle Masthühnerställe strukturieren, um die Haltungsumwelt der Tiere anzureichern – unter anderem damit befasst sich das Projekt „MaVeTi“. Kernelement ist eine erhöhte Ebene mit perforierten Kunststoffrosten und darunterliegendem Kotband.
Die Ebene bietet den Tieren die Möglichkeit, aufzubaumen und erhöht zu ruhen. Darunter entsteht ein etwas dunklerer Rückzugsbereich. Das Kotband soll im laufenden Mastdurchgang Kot aus dem Stall transportieren.
Die Ebene mit einer Breite von 1,20 m verläuft über die gesamte Stalllänge und lässt sich zum Ausstallen oder für die Reinigung unter die Decke ziehen.
Aufstiegshilfen und LED-Beleuchtung

Aufnahme am dritten Masttag: Die Aufstiegsrampen sind auch für Küken gut geeignet. © LWK Niedersachsen und TiHo Hannover
Aufstiegshilfen aus Drahtgeflecht etwa alle drei Meter (abwechselnd rechts und links der Ebene) ermöglichen vielen Tieren gleichzeitig den Zugang.
Besonderheiten sind auch die Tränkelinie mit LED-Beleuchtung auf der Ebene sowie ein LED-Band unter der Ebene zur besseren Tierkontrolle.
Beschäftigung und getrenntgeschlechtliche Mast

© LWK Niedersachsen und TiHo Hannover
Weitere Aspekte des Projektes sind die zusätzliche Beschäftigung der Tiere über teils automatische Futter- und Einstreuanlagen sowie eine nähstoffreduzierte Multiphasenfütterung.
Außerdem wird in einigen Ställen die getrenntgeschlechtliche Mast mit Vorweggreifen der Hennen und Verbleib der Hähne bis zur Endausstallung untersucht.
Datenerhebung in vier Projektbetrieben

Aufnahme an Tag 41 der Mast: Auch zum Mastende hin nutzen noch zahlreiche Masthühner die erhöhte Ebene. © LWK Niedersachsen und TiHo Hannover
In der bisherigen Projektlaufzeit ist es gelungen, die vier geplanten Projektbetriebe für das Vorhaben zu gewinnen. Für diese Betriebe wurden gemeinsam mit den jeweiligen Betriebsleitern individuelle Konzepte zur Stallstrukturierung erarbeitet.
Der Umbau in den Ställen hat Ende 2020 begonnen. Daran schließen sich je ein Test- und vier bis fünf Versuchsdurchgänge im Jahr 2021 an.