Die Erzeugerpreise für landwirtschaftliche Produkte haben im Oktober 2020 im Vergleich zum Vorjahresmonat zum siebten Mal in Folge nachgegeben.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) waren die Agrarpreise im Oktober 2020 um 5,9 % niedriger als im Oktober 2019. Die Entwicklungen für tierische und pflanzliche Erzeugnisse verliefen dabei in entgegengesetzte Richtungen.
Die Preise für tierische Erzeugnisse fielen im Berichtsmonat im Vergleich zum Oktober 2019 um 11,3 %. Damit verstärkte sich der Rückgang erneut; im September war hier ein Minus von 9,9 % verzeichnet worden. Die Statistiker begründeten die kräftige Abwärtstendenz vor allem mit den Preisen für Schlachtschweine, die gegenüber dem Vorjahresmonat um 30,9 % nachgegeben hätten. Die ASP und der durch die Corona-Beschränkungen entstandene Schweinestau wirkten sich negativ auf die Preise aus.
Die Erzeugerpreise für Schafe und Ziegen hatten sich im Oktober 2020 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum erneut erhöht, und zwar um 20,8 %.
Preise für pflanzliche Produkte steigen
Im Oktober 2020 stiegen diese gegenüber dem Vorjahresmonat laut Destatis um 3,4 %. Vor allem Getreide und hier insbesondere Brot- und Futterweizen verteuerten sich, und zwar um insgesamt 9,3 %. Dies begründen die Statistiker mit einer Verknappung des Angebots aufgrund von Ernteausfällen, die durch die Frühjahrstrockenheit verursacht wurden. Die Preissteigerung hänge vermutlich auch mit der Weizennachfrage der Importländer zusammen.
Auch bei den Erzeugnissen des Gemüse- und Gartenbaus kam es dem Bundesamt zufolge im Oktober 2020 zu Preissteigerungen, und zwar im Vergleich zum Vorjahresmonat um 9,7 %.
Dagegen registrierte Destatis für Speisekartoffeln erneut deutlich rückläufige Preise. Im Oktober 2020 waren sie 46,1 % billiger als im Vorjahresmonat. Als Auslöser für das kräftige Minus führten die Statistiker die coronabedingt fehlende Nachfrage der Gastronomie an.