Nicht nur bei konventionell wirtschaftenden Milchbauern, sondern auch bei den Biobetrieben, reicht der Milchpreis nicht aus.
Wie die Milcherzeugergemeinschaft (MEG) Milch Board mitteilte, lagen die durchschnittlichen Milcherzeugungskosten für Biomilch im Wirtschaftsjahr 2019/20 in Deutschland bei 64,63 Cent/kg. Dem habe ein mittlerer Milchpreis von 47,17 Euro/kg gegenübergestanden, sodass 17,46 Cent/kg oder 27 % der Produktionskosten nicht gedeckt gewesen seien. Im Schnitt der vergangen fünf Jahre habe die Unterdeckung bei 26 % gelegen.
Die fortgesetzte Unterdeckung der Gesamtkosten führt dazu, dass auch auf den Bio-Betrieben Geld fehle, um in eine nachhaltigere und umweltfreundlichere Milchproduktion zu investieren.
Die meisten Produkte, unter anderem auch Biomilchprodukte, seien in Deutschland viel zu billig. Eine nachhaltige und sozial verträgliche Biomilchproduktion setze einen höheren Milchpreis für die Produzenten voraus, so die MEG. Der faire Erzeugerpreis liege bei gut 64 Cent/kg, wenn alle Kosten abgegolten würden.
Wieder auf konventionelle Milchproduktion umstellen?
Die MEG stellte fest, dass sich die Biomilchpreise je Kilogramm seit 2012 relativ konstant in einer Spanne von 47 Cent bis 49 Cent bewegt hätten und nicht den extremen Schwankungen des konventionellen Milchpreises gefolgt seien.
Zurückzuführen sei dies auf den kontinuierlichen Anstieg der Nachfrage nach ökologisch erzeugten Milchprodukten und darauf, dass mit einem Erzeugerpreis von 47 Cent/kg offensichtlich die Grenzerlösschwelle erreicht sei, unterhalb derer die Bauern nicht mehr produzieren und wieder auf konventionelle Milchproduktion umstellen würden.