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Europäische Union: So wenig Schweine geschlachtet, wie seit 2014 nicht
Laut vorläufigen Zahlen von Eurostat sind die Schweineschlachtungen in der Europäischen Union im vergangenen Jahr spürbar gesunken. Für die ISN kommt diese Info wenig überraschend.
Die gesamte Schweinefleischproduktion in den Mitgliedsstaaten der EU ist gesunken - und zwar um 5,7 Prozent auf 22,1 Millionen Tonnen. Wie die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) berichtet, ist das so wenig, wie seit 2014 nicht mehr.
Schwierige Bedingungen in der Schweineproduktion
Die nun veröffentlichten Zahlen von Eurostat kommen nicht unerwartet, heißt es weiter. Die zurückliegenden knapp drei Jahre unter wirtschaftlich schwierigen Bedingungen in der Schweinehaltung hinterließen deutliche Spuren – ganz besonders in Deutschland. Für die noch aktiven Schweinehalter zeichne sich durch die schrumpfenden Schweinebestände und die anziehenden Schweine- und Ferkelpreise jedoch die Möglichkeit ab, wieder in schwarze Zahlen zu kommen.
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Hohe Futterkosten, wirtschaftliche Verluste
In den meldepflichtigen Schlachtunternehmen der Europäischen Union sei im vergangenen Jahr die Fleischproduktion insgesamt spürbar gesunken. Wie aus den Daten von Eurostat hervorgeht, nahm vor allem das Schlachtschweineaufkommen ab. Hohe Futterkosten, wirtschaftliche Verluste der Erzeuger und geringere Tierbestände haben das Schlachtviehaufkommen in den meisten Mitgliedstaaten verringert, so auch Agra Europe.
12,7 Millionen Schweineschlachtungen weniger
12,7 Millionen Schweine sind weniger geschlachtet worden, die stärksten Rückgänge wurden in Deutschland, Belgien und Rumänien verzeichnet. Die gesamte Schweinefleischproduktion in der Gemeinschaft sank um gut 1,3 Millionen Tonnen. Lediglich in sehr kleinen Erzeugerstaaten wie Lettland, Griechenland und Luxemburg habe laut ISN das Schweinefleischaufkommen im Vorjahresvergleich zugelegt.
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Schweinehaltung: Mangelnde Planungssicherheit
Die ISN bezeichnet das deutliche Minus als „wenig überraschend“. Auch die mangelnde Planungssicherheit, immer neue Auflagen und die fehlende Unterstützung der Politik kritisiert die Interessengemeinschaft. Die Preisentwicklung jedoch nennt die ISN einen „Lichtblick“. Durch das knappe Angebot gepaart mit geringen Lagerbeständen an Schweinefleisch seien die Notierungen für Schweine und Ferkel EU-weit angestiegen und erreichten inzwischen teilweise Rekordwerte. Bei Erzeugungskosten, die sich ebenfalls nahe am Rekordniveau befinden, sei es nun aber wichtig, dass die höheren Preise im weiteren Verlauf der Wertschöpfungskette umgesetzt werden könnten.