Vor dem Jahreswechsel gab es bundesweit knapp 400 Infektionen von Wildschweinen mit der Afrikanischen Schweinepest (ASP) - vor allem in Brandenburg.
Nach den Weihnachtsfeiertagen bis zum 30. Dezember 2020 sind 20 weitere Infektionen von Wildschweinen mit der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Brandenburg bestätigt worden. Dem TierSeuchenInformationsSystem (TSIS) zufolge gab es bisher bundesweit 390 ASP-Nachweise, davon 375 in Brandenburg.
Ziel: Vollständige Wildschwein-Entnahme
Die Leiterin des ASP-Krisenstabes in Brandenburg, Anna Heyer-Stuffer, zeigte sich hundert Tage nach dem ersten amtlichen ASP-Nachweis in Brandenburg dennoch zufrieden mit den bisherigen Maßnahmen zur Eindämmung der Tierseuche. Innerhalb weniger Wochen sei es trotz Munitionsfunden und schwierigem Gelände gelungen, riesige Teile des gefährdeten Gebietes einzuzäunen.
„Insgesamt wurden bereits mehr als 300 km Festzaun gebaut und die intensive Fallwildsuche wird unterstützt von vielen Helferinnen und Helfern“, hob Heyer-Stuffer hervor. Sie wies darauf hin, dass Brandenburg bereits am 24. September im Süden des Landes mit dem Bau eines festen Zauns entlang der Grenze zu Polen begonnen habe. Von insgesamt rund 270 km seien mehr als 130 km fertiggestellt. Auch die feste Umzäunung der drei Kerngebiete und der Bau der sogenannten „Weißen Zonen“ gehe zügig voran.
Ziel bleibe die vollständige Entnahme der Wildschweine aus diesen Gebieten, um dort die Infektionsketten vollständig zu unterbrechen, so Heyer-Stuffer.
Ticker: Afrikanische Schweinepest in Deutschland und die Folgen
ASP-Gebiete meiden
Kurz vor Weihnachten hatte das Bundeslandwirtschaftsministerium noch einmal zur Einhaltung von Biosicherheitsmaßnahmen und wirksamen Bekämpfung der ASP aufgerufen. Der Parlamentarische Staatssekretär im Agrarressort, Uwe Feiler, appellierte an Landwirte und Jäger, sich an die Vorschriften gegen die Ausbreitung der Tierseuche zu halten.
Aber auch jeder Bürger könne viel tun, um bei der Bekämpfung der ASP die Helfer vor Ort zu unterstützen. Dazu zähle, ASP-Gebiete wegen der Verschleppungsgefahr des Virus nicht aufzusuchen oder Lebensmittel nicht in der Natur wegzuwerfen.