Das ist ein Artikel vom Top-Thema:
Fleischerzeugung in Deutschland und EU weiter gesunken
Der in diesem Jahr zu beobachtende Rückgang der Erzeugung von Schweine- und Rindfleisch hat sich in Deutschland noch weiter fortgesetzt.
Die Erzeugung von Schweine- und Rindfleisch in Deutschland ist im Juli weiter gesunken. Wie aus aktuellen Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis) hervorgeht, wurden im Berichtsmonat knapp 4,3 Mio. Schweine geschlachtet. Das waren im Vergleich zum Vorjahresmonat 6,8 Prozent weniger.
Die Fleischerzeugung ging dabei um 5,3 Prozent auf 409.520 t zurück. Eine entscheidende Rolle für dieses Minus dürfte die Schließung des Tönnies-Schlachthofes in Rheda-Wiedenbrück gespielt haben.
Schweine auch nach Niedersachsen umgeleitet
Die Folge der Tönnies-Schließung war, dass in Nordrhein-Westfalen das Schlachtaufkommen gegenüber Juli 2019 um 410.000 Schweine auf 1,1 Mio. Stück einbrach. Dagegen legten in Sachsen-Anhalt mit dem Tönnies-Werk in Weißenfels die Schlachtungen um rund 70.500 Tiere auf 452.200 Stück zu.
Auch nach Niedersachsen wurden schlachtreife Schweine umgeleitet. Dort wurden mit 1,58 Mio. nicht nur bundesweit die meisten Tiere verwurstet, sondern auch 68.000 Schweine mehr als im Juli 2019.
Ein zweiter wichtiger Faktor für das geringere Schlachtschweineangebot in Deutschland war, dass sich im Juli die Zahl der hierzulande geschlachteten ausländischen Tiere um rund 164.700 auf nur noch 131.400 Stück mehr als halbierte. Von Januar bis Juli 2020 kam es gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum laut Destatis zu einem Rückgang bei den Schweineschlachtungen von insgesamt rund 734.100 Tieren auf 31,1 Mio. Stück. Damit wurde ein Mehrjahrestiefstand erreicht.
Weniger Rinderschlachtungen rückläufig
In der EU hat die Schweineproduktion im ersten Halbjahr 2020 gegenüber dem Vorjahreszeitraum ebenfalls abgenommen. Laut Daten des Statistischen Amtes der Europäischen Union (Eurostat) kamen in den 27 Mitgliedstaaten zuzüglich des Vereinigten Königreichs in den meldepflichtigen Schlachtbetrieben 125,2 Mio. Schweine an den Haken. Das waren gut 2 Mio. Tiere oder 1,6 Prozent weniger als von Januar bis Juni 2019.
Bei den Rindern kamen im Juli 2020 deutschlandweit 262.780 Tiere an den Haken. Das entsprach einem Rückgang von 5,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Aufgrund höherer Schlachtgewichte nahm die Rindfleischerzeugung um 3,5 Prozent auf 87.270 t ab.
Die Rinderschlachtungen in der EU-28 waren im Vergleich zur ersten Jahreshälfte 2019 um 318.000 Stück auf 12,54 Mio. Tiere rückläufig. Gleichzeitig sank die erzeugte Menge an Rindfleisch um 2 Prozent auf knapp 3,75 Mio. t.