Umbau der Tierhaltung: Putenfleischproduzent Heidemark aus Ahlhorn fordert Cem Özdemir zum Dialog auf. (Symbolbild)

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Imke Harms | am

Fleischproduzent Heidemark kritisiert Haltungsverschärfungen für Puten

Die Haltung von Mastputen soll künftig gesetzlich strenger reguliert werden. Der Produzent Heidemark aus Ahlhorn lehnt die geplanten Verschärfungen ab.

Der Putenfleischproduzent Heidemark fordert Agrar-Minister Özdemir in einer Mitteilung zum Dialog auf. Das teilt die deutsche Presse-Agentur (dpa) mit. Die vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) geplanten Änderungen der Haltung von Mastputen kämen einem „Berufsverbot“ gleich, sagte der Geschäftsführende Gesellschafter Christopher Kalvelage. Der Hauptsitz von Heidemark, nach eigenen Angaben Europas größter Putenfleischproduzent, liegt in Ahlhorn (Landkreis Oldenburg).

Eckpunktepapier: Strengere Vorgaben bei der Putenhaltung

Im vergangenen Dezember hatte das BMEL ein Eckpunktepapier vorgestellt, das strengere Anforderungen bei der Haltung von Mastputen vorsieht. Die Vorgaben sollen künftig die Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung ergänzen. Gesetzliche Regelungen dieser Art gibt es demnach bislang weder national noch auf EU-Ebene. Allerdings bestehe seit 2013 in Deutschland eine freiwillige Haltungsvereinbarung, die auf eine Verbandsinitiative zurückgehe und mit staatlichen und gesellschaftlichen Akteuren erarbeitet wurde.

Da die Putenhaltung in Niedersachsen mit ihren Ställen, Brütereien und Futtermittelfirmen auch einen erheblichen Wirtschaftsfaktor darstellt, hat Christoph Klomburg gemeinsam mit der Spitze des Landvolk Niedersachsen bereits Kontakt zu Ministerpräsident Stephan Weil aufgenommen.

Mehr Platz für Mastputen

Wie aus dem der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Eckpunktepapier hervorgeht, sollen künftig weniger Masthennen und -hähne auf einem Quadratmeter gehalten werden als bislang. Nach Einschätzung von Heidemark hätten sich jedoch bestehende sogenannte Besatzdichten bewährt. Sollten die BMEL-Vorschläge umgesetzt werden, nähmen die Preise je Kilogramm Putenfleisch um rund 2,5 Euro zu, schätzt das Unternehmen. Es käme zu einer Abwanderung von Haltung und Produktion aus Deutschland in andere Regionen mit schwächeren Vorgaben, beispielsweise Osteuropa, warnte Kalvelage.

Puten im Stall

Gesetz für Mastputen auf EU-Ebene

Kalvelage fordert ein Gesetz zur Mastputen-Haltung auf EU-Ebene. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) rief er zum Dialog auf. Mit der Branche habe es bislang keine Gespräche gegeben.

Mit Material von dpa

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