Der Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG) hat sich erneut besorgt über die geplante Novelle der TA Luft gezeigt und fordert eine faktenbasierte Folgenabschätzung.
Die Beratung darüber steht bald im Bundesrat an. "Der aktuell veröffentlichte Stand der Verhandlungen zur Novellierung der TA Luft zwischen dem Bundeslandwirtschafts- und dem Bundesumweltministerium löst bei unseren Tierhaltern aufgrund der unverhältnismäßigen Auflagen große Ängste und Sorgen aus", erklärte ZDG-Präsident Ripke.
Allein die mit Stallfilteranlagen verbundenen Anschaffungs- und laufenden Betriebskosten würden nach Berechnungen mehr als den gesamten durch die Nutztierhaltung erzielten Erlös auffressen. "Wir erwarten von der Politik vor der Verabschiedung einer neuen TA Luft eine faktenbasierte Folgenabschätzung und die Überprüfung aller Regelungen auf praktische Umsetzbarkeit", betonte Ripke.
Maßnahmen direkt im Stall umsetzen
Man halte es beispielsweise für sinnvoller, in modernen Geflügelställen Maßnahmen direkt im Stall umzusetzen, um so die Emissionen zu verringern. So können man auf teure Abluftwäscher verzichten. Weiter wies der ZDG-Präsident darauf hin, dass man an einer konstruktiven Mitarbeit an der Novellierung bereit sei. Aktuell laufe die TA Luft jedoch Gefahr, zu einem "drastischen Strukturwandel-Instrument" zu werden. Gerade die kleinen Betriebe werde dies betreffen.
Einen weiteren Tierwohlfortschritt werde die TA Luft in der jetzigen Form massiv behindern. Das wäre dann auch das Ende aller Bemühungen zur möglichst zeitnahen Umsetzung der sinnvollen und vom Verband mit erarbeiteten Nationalen Nutztierstrategie. Ripke: "Die neue TA Luft muss sich für Tierwohl öffnen und nicht umgekehrt."