Die Universität Göttingen untersucht das Marktpotential von Weiderindfleisch von Zweinutzungsrindern. Das sind Tiere, die sowohl für die Milch- als auch für die Fleischproduktion gezüchtet werden.
Bislang ist nur wenig darüber bekannt, ob Konsumentinnen und Konsumenten das Produkt zu einem höheren Preis kaufen würden. Ein Forschungsteam der Universität Göttingen untersucht deshalb nun das Marktpotential des Fleischs von Zweinutzungsrindern. Befragt wurden rund 500 Verbraucherinnen und Verbraucher aus verschiedenen Bundesländern.
Verbraucher sehen Zweinutzungsrindfleisch als Mehrwert an
Anhand verschiedener Kriterien wie Haltungsform, Rasse und Preis, Produktionsweise und Produktionsort wurde ermittelt, dass Weidehaltung auf Naturschutzflächen und "normale" Weidehaltung als wichtige Produkteigenschaften beim Kauf von Rindfleisch gelten. Auch sehen es die Befragten als Mehrwert an, wenn das Fleisch von Tieren stammt, die sowohl für die Milch- als auch für die Fleischproduktion gezüchtet wurden. Das Fleisch reiner Fleischrassen wurde eher abgelehnt. Eine nicht so große Rolle spielten bei der Befragung der Preis und die Produktion nach biologischen Standards. Den geringsten Einfluss auf die Kaufentscheidung hat das Produktionsland, also woher das Fleisch stammte.
Forscher sehen hohes Markentingpotential
Die Forscher gehen auf Grund der Ergebnisse davon aus, dass in der Vermarktung von Weiderindfleisch des Zweinutzungsrindes ein enormes Marketingpotential steckt. Maureen Schulze, Erstautorin des Berichts schließt daraus: "Für Landwirte bedeuten unsere Ergebnisse, dass Verbraucherinnen und Verbraucher durchaus bereit sind, die mit der Produktion verbundenen Mehrkosten auch zu tragen. Dafür müssen die qualitativ hochwertigen Produkteigenschaften aber verständlich beim Lebensmitteleinkauf im Supermarkt kommuniziert werden."