Das ist ein Artikel vom Top-Thema:
Forschung rund um den Wolf kostet jährlich mehr als eine halbe Million
Die CDU/CSU-Fraktion hatte eine Anfrage zu den Kosten der Wolfs-Dokumentation an die Bundesregierung gestellt. Jetzt kam das Antwortschreiben mit konkreten Summen.
Für den Betrieb der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) entstanden von 2020 bis 2022 jährlich Kosten in Höhe von 200.000 Euro. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der CDU/CSU-Fraktion hervor. Darin ging es auch um die Kritik des Bundesrechnungshofes am Wolfmanagement der Bundesregierung.
Wissenschaftliche Forschung zum Wolf
Die Fraktion hatte nach Angabe der Bundesregierung auf das Ergebnis einer Untersuchung der Arbeit des DBBW hingewiesen, wonach die weitere Finanzierung durch den Bund anzuzweifeln sei. Die Union hatte sich daraufhin unter anderem nach den Kosten im Zusammenhang mit dem Wolf etwa für wissenschaftliche Begleitung und Forschung erkundigt.
Niedersachsen hat die zweitmeisten Wolfsrudel
Noch weitere Kosten
Abgesehen von den Betriebskosten finanzierte der Bund von 2015 bis 2019 auch Forschungen des DBBW zum Wolfsmanagement und -monitoring im Gesamtwert von rund 573.000 Euro, heißt es auf der Webseite des DBBW weiter. Zudem unterstützte der Bund unter anderem das Nationale Referenzzentrum für genetische Untersuchungen bei Luchs und Wolf. Dabei entstanden laut Regierungsantwort in den Jahren 2021 und 2022 jährliche weitere Kosten in Höhe von 80.000. Für den Betrieb des Bundeszentrums Weidetiere und Wolf wurden 2022 rund 215.000 Euro seitens der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung ausgegeben.
Aktuelle Wolfszahlen in Deutschland
Das Wolfsmoitoring in den Jahren 2021/2022 ist auf der Seite des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) veröffentlicht. Demnach gab es im Beobachtungszeitraum in Deutschland 161 Wolfsrudel. Das geht aus den Erhebungen der Bundesländer hervor, die hierfür mehr als 30.000 Hin- und Nachweise ausgewertet haben. Die amtlich bestätigten deutschen Wolfszahlen haben das BfN und die DBBW in Abstimmung mit den Ländern veröffentlicht. Neben den Rudeln sind zusätzlich 43 Wolfspaare sowie 21 sesshafte Einzelwölfe bestätigt. Un das bedeutet: Tendenz steigend. Denn im vorhergehenden Monitoringjahr 2020/2021 seien 158 Rudel, 35 Paare und 22 Einzelwölfe nachgewiesen worden.
Größte Wolfsjagd in Schweden seit Wiedereinführung
34 Wolfsrudel in Niedersachsen
Das Wolfsvorkommen konzentriere sich wie in den Vorjahren auf das Gebiet von Sachsen in nordwestlicher Richtung über Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern nach Niedersachsen. Weitere Wolfsterritorien wurden in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und Thüringen nachgewiesen. Die meisten Wolfsrudel lebten im Wolfsjahr 2021/2022 in Brandenburg. 34 Rudel leben in Niedersachsen, 31 in Sachsen. In Hessen seien erstmals offiziell drei Welpen nachgewiesen worden.