Forscher haben erstmals ein System entwickelt, das Hinweise auf die Gesundheit tragender Milchkühe gibt.
Wissenschaftlerinnen des Leibniz-Instituts für Nutztierbiologie Dummerstorf (FBN) ist es erstmalig gelungen, einen physiologischen Marker zu identifizieren, der Rückschlüsse auf Gesundheit von Milchkühen gibt. Dieser Marker wurde jetzt als europäisches Patent anerkannt.
Eine hochleistende Milchkuh ist um den Zeitpunkt der Geburt eines Kalbes erheblichen Stoffwechselbelastungen ausgesetzt. Diese können das Immunsystems beeinträchtigen. Die Kuh ist anfälliger für Krankheiten, ihre Leistungsfähigkeit kann herabgesetzt sein und auch das Wohlbefinden des Tieres kann darunter leiden.
Physiologische Marker sollen nun als regelrechtes Frühwarnsystem für tragende Milchkühe dienen, um sichere Aussagen zur Stoffwechselstabilität treffen zu können.
Gesundheitscheck vier Wochen vor dem Abkalben
Das Patent für den Marker basiert auf Untersuchungen zur Herzfrequenzvariabilität von hochleistenden Milchkühen. Bislang gebe es in der Nutztierhaltung von Milchkühen keine verlässlichen Werte, die eine vorausschauende Aussage zur Entwicklung ihrer Gesundheit nach dem Abkalben ermöglichten, so Studienleiterin PD Dr. Monika Röntgen.
"Durch die nicht-invasive Bestimmung eines einzigen Parameters können jetzt bereits vier Wochen vor dem Abkalben Milchkühe mit guter Stoffwechselstabilität, hoher Nahrungsaufnahme und Milchleistung sowie solche mit verringerter Stoffwechselstabilität und erhöhtem Krankheitsrisiko erkannt werden.“
In einer größeren Feldstudie soll im nächsten Schritt die Praxiseinführung in der Milchviehhaltung erprobt werden. Weitere Informationen zu Studie erhalten Sie hier.