Eine Umfrage unter Imkerinnen und Imkern ergab eine sehr hohe Verlustquote bei den Bienenvölkern, mehr als 20 % überlebten den Winter nicht.
Eine Umfrage des Fachzentrums für Bienen und Imkerei in Deutschland brachte keine guten Ergebnisse. Das Fachzentrum hatte in einer Online-Umfrage rund 10.000 Imkerinnen und Imker zu den Ein- und Auswinterungszahlen ihrer Bienenvölker befragt. Jedes fünfte Bienenvolk schaffte es nicht über den Winter, eine Verlustquote von rund 21 Prozent. Im letzten Jahr lag der Wert bei 13 Prozent, im vorletzten Jahr bei 15 Prozent. Der aktuelle Wert sei extrem - aber nicht ungewöhnlich, so Saskia Wöhl, stellvertretende Leiterin des Fachzentrums. Alle zwei bis vier Jahre käme es zu höheren Verlustquoten.
Varroamilbe machte es den Bienen schwer
Eine Ursache für die hohen Verluste ist die Varroamilbe. Die Milbe lebt als Parasit an Honigbienen und vermehrt sich in der gedeckelten Brut des Bienenstocks. Imker behandeln die Stöcke deswegen mit Ameisensäure. Diese wirkt aber nur bei Wärme und niedriger Luftfeuchtigkeit, Bedingungen, die im nasskalten letzten Sommer nicht gegeben waren. Für die Imker war es schwieriger, den richtigen Zeitpunkt für die Behandlungen einzuschätzen.
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Trotzdem ein gutes Honigjahr?
Am stärksten betroffen waren das Saarland, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz. Trotz der hohen Winterverluste könne es aber noch ein gutes Honigjahr werden, schätzt Saskia Wöhl. Die Voraussetzung: Das Wetter müsse dafür in den nächsten Wochen weiterhin trocken und frühlingshaft bleiben. Die Weidenblüte habe in diesem Jahr bereits viel Nektar gebracht. „Und im Moment können die Bienen die Obstblüte und die Rapspracht gut ausnutzen.“