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Gefälschte Radfahrkarte: Tierrechtler sehen es auf Fleischbranche ab
Im Oldenburger Münsterland fälschen Aktivisten Radfahrkarten, um dort Schlachthöfe und Mastbetriebe als negative Hotspots anzuprangern.
„Aktion Agrar Oldenburg“ nennt sich die Initiative, die gerade gefälschte Fahrradkarten über Instagram mit den Hashtag #oldenburgermünsterland in Umlauf bringt, um dort unter anderem Schlachthöfe, Verarbeitungs- und Mastbetriebe als negative Hotspots darzustellen.
Die Karte kann auf der Homepage der Organisation heruntergeladen oder bestellt werden. Am besten solle man „gleich mehrere Exemplare bestellen und sie in der Umgebung verteilen, um zu zeigen, wie wichtig der Westen Niedersachsens für die Zukunft der Tierhaltung in Deutschland ist“ steht hier geschrieben.
Der Flyer sieht auf den ersten Blick harmlos aus. Doch wer glaubt, es hier mit einer Radfahrkarte des Verbundes Oldenburger Münsterland zu tun zu haben, der täuscht. „Oh Weh, Oldenburger Münsterland zu viel Vieh“, steht darauf. Darunter der Text: „Tierhaltung im Brennglas“.
Ausflugsziel: Unternehmen der Fleischbranche
Der Innenteil des Flyers beinhaltet eine Karte. Doch sie zeigt nicht das Radwegenetz. Stattdessen werden hier detailliert andere „Ausflugsziele“ aufgelistet: Abgebildet sind Unternehmen der Fleischbranche, Schlachthöfe, Verarbeitungs- und Mastbetriebe und sogar die Interessensverbände in den Landkreisen Vechta und Cloppenburg. Von Tönnies, Wiesenhof und der PHW Group ist hier zum Beispiel die Rede.
Transformation im „Schweinegürtel“ sei nötig
Denn jede Medaille habe zwei Seiten, so die Organisiation auf ihrer Instagram-Seite. „Wir haben die schöne Freizeitkarte der niedersächsischen Landkreise Vechta und Cloppenburg, die auch Oldenburger Münsterland heißen, komplett überarbeitet“, heißt es weiter. Die Region würde nicht umsonst den Beinamen „Schweinegürtel“ tragen.
Die Tierrechtler haben das Ziel, die „Agrarwende zusammen mit den Betroffenen umsetzen zu wollen“. Dazu suchen sie das Gespräch mit Bürgerinnen und Bürgern sowie Landwirtinnen und Landwirten, um „die Tierhaltung zu transformieren“.
Die Aktivisten sind den Landkreisen Cloppenburg und Vechta nach eigenen Angaben mit dem Fahrrad unterwegs, um sich die Betriebe anzusehen – natürlich nur, um mit Menschen ins Gespräch zu kommen.