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Laura Schneider | am

Goldene Olga 2022: Westrup-Koch Milch GbR ist bester Milcherzeuger

Fünf Gesellschafterfamilien, über 1.200 Rinder und eine goldene Kuh im Hof – all das gehört zur Westrup-Koch Milch GbR in Bissendorf im Kreis Osnabrück. Wir haben den „Besten Milcherzeuger Niedersachsens 2022“ besucht.

Eine gute Organisation ist nicht alles, was die Westrup-Koch Milch GbR in Bissendorf, Kreis Osnabrück, auszeichnet. Auch der NDR und Ministerpräsident Stephan Weil waren schon hier. Grund für das große Interesse: Der Betrieb wurde im Dezember mit der Goldenen Olga ausgezeichnet als „Bester Milcherzeuger Niedersachsens 2022“.

 

In Kreisläufen denken

Die große Bedeutung der Kreislaufwirtschaft wird schnell deutlich, wenn man mit Ulrich Westrup über den Betrieb spricht: Hier geht es um das Gesamtkonzept. Dazu gehören neben gesunden Kühen in modernen Ställen auch ein gutes Management, die Erzeugung von hochwertigem Futter sowie die Verwertung von Gülle, Mist und Futterresten in der Biogasanlage. Ziel ist es, in allen Bereichen gut aufgestellt zu sein.

In jeder Hälfte des Doppel-Dreireiher-Stalls hängen zwei Reihen mit je zwei Ventilatoren zur Längslüftung über den Liegeboxen. Die Curtains an den Seiten lassen sich komplett herunterfahren.

Zusammenschlüsse waren Voraussetzung für Wachstumsschritte

1998 legten Christian Koch und die Brüder Westrup ihre Betriebe zusammen und gründeten die Westrup-Koch Milch GbR.  2006 und 2007 traten Bärbel Wilke und Timo Obrock in die GbR ein. Ihre Milchviehbetriebe liegen in Föckinghausen und Oldendorf, rund 8 km vom Betrieb Westrup entfernt.

An der Entstehung der Gesellschafterstruktur waren laut Westrup einige Zufälle beteiligt, aber sie habe sich für alle Beteiligten als lohnend erwiesen. „Wir können Milchkuhhaltung. Das wussten wir schon damals und wir wussten, dass wir für alle einen höheren Gewinn erzielen können, wenn wir uns zusammenschließen“, erklärt er. Damals schafften die Zusammenschlüsse die Voraussetzung für weitere Wachstumsschritte. „So konnten wir den Betrieb unter Quotenbedingungen erweitern und 2009 ein neues Melkzentrum und neue Ställe bauen“, erklärt Westrup.

Neben dem wirtschaftlichen Vorteil und der Spezialisierung habe die Gesellschafterstruktur einen großen Vorteil im sozialen Bereich: „Jeder kann in den Urlaub fahren oder jedes zweite Wochenende frei machen. Man kann sich Zeit für ein Ehrenamt nehmen oder mal ausfallen und den Betrieb vergessen, weil man weiß, dass er läuft.“ Die Aufgaben seien so verteilt, dass jeder Gesellschafter in seinem Bereich Chef ist, aber einen Stellvertreter hat, der ihn vertreten kann.

Auch wenn nur die Brüder Westrup und Christian Koch Hauptgesellschafter sind, werden alle wesentlichen Entscheidungen laut Westrup mit allen Gesellschaftern abgesprochen. Er betont, dass sie sich jeden Morgen treffen. „Entscheidungen dauern manchmal länger, aber sie werden besser“, ist er überzeugt.

Gerald Maatmann
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Jeder Bereich hat Spezialisten

Ulrich Westrupp hat die Hauptverantwortung für die 600 Milchkühe und die 630 Stück weibliches Jungvieh. Außerdem kümmert er sich um die Ausbildung von Mitarbeitern und Lehrlingen. Der Ackerbau ist der Bereich seines Bruders Dirk Westrup. Dieser ist zusätzlich für die theoretische Führung der Biogasanlage und die Finanzen zuständig. Christian Koch ist seit fast 25 Jahren dabei. Er kümmert sich um Grünland, Maschinenpflege und Personaleinteilung. Bärbel Wilke arbeitet im Büro mit, kümmert sich um die Verwaltung der Tierdaten und unterstützt Ulrich Westrups Frau Kerstin bei der Kälberversorgung. Timo Obrock ist für die praktische Führung der Biogasanlage verantwortlich und versorgt das Jungvieh an den Standorten in Oldendorf und Föckinghausen. Neben den fünf Gesellschafterfamilien gehören sieben Vollzeitmitarbeiter zum Betrieb, von denen drei in der Herdenbetreuung aktiv sind, sowie weitere acht Teilzeitjobber und drei Auszubildende

Fortbildung ist eine Investition für die Zukunftsfähigkeit

 „Fortbildung ist der Schlüssel, um im Betrieb weiterzukommen“, ist Westrup überzeugt. Die Herdenmanager veranstalten nach Bedarf interne Schulungen und besuchen zudem, wie auch die Betriebsleiter, jährlich externe Seminare, um neuen Input in den Betrieb zu bringen. Zusätzlich gibt es regelmäßig Schulungen mit externen Dozenten im Betrieb, zum Beispiel im vergangenen Jahr zum Stockmanship. Auch das Preisgeld des Milchlandpreises soll in die Mitarbeiterschulung fließen, denn gerade ist ein neuer Schulungsraum in Planung.

Ihnen gefällt diese Kurzzusammenfassung aus der digitalen Ausgabe der LAND & FORST? Lesen Sie jetzt die ausführliche Reportage in der LAND & FORST, Ausgabe 25 / 2023.

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