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Laura Schneider | am

Das große Kribbeln – Räudemilben bei Rindern bekämpfen

Räudemilben schränken Tierwohl und Leistung von Rindern ein. Wir sagen Ihnen, was Sie zur Bekämpfung wissen müssen.

Räudemilben leben auf oder in der Haut von Rindern und ernähren sich von deren Körpersubstanzen. Sie schränken nicht nur das Wohlbefinden der Rinder ein, sondern verursachen auch Leistungseinbußen.

Deshalb sollten Rinderhalter die Parasiten unbedingt bekämpfen. Hier finden Sie Antworten auf einige Fragen rund um die Räudemilben des Rindes.

Welche Arten von Milben gibt es?

Bei den Räude-Milben, die Rinder befallen, unterscheidet man zwischen drei Arten:

  • Grabmilben (Sarcoptes) graben Gänge in die oberen Hautschichten. Sie ernähren sich von Hautzellen.
  • Nagemilben (Chorioptes) fressen ebenfalls Hautzellen, leben aber auf der Hautoberfläche.
  • Saugmilben (Psoroptes) leben auf der Hautoberfläche und ernähren sich von der Gewebsflüssigkeit in der Haut, der Lymphe.

Wie vermehren sich Milben?

Die Vermehrung erfolgt über die Eiablage nach der Paarung männlicher und weiblicher Milben der gleichen Art auf dem Wirtstier.

Die Entwicklung vom Ei zur geschlechtsreifen Milbe dauert je nach Art und Außentemperatur zwei bis drei Wochen. Dabei durchlaufen die Milben verschiedene Larvenstadien.

Wie werden Milben übertragen?

Milben müssen durch direkten Hautkontakt übertragen werden – am besten direkt von einem Rind zum nächsten. Sie können aber je nach Art und Umgebungsbedingungen zwischen 18 und über 70 Tagen ohne Wirt überleben.

Rauhe Oberflächen und Kuhbürsten können ihnen als Versteck dienen. Zudem sind sie in der Lage, durch Kriechen wenige Meter im Stall selbständig zurückzulegen.

Wie äußert sich Milbenbefall?

Das Erscheinungsbild eines Milbenbefalles richtet sich vor allem nach der Milbenart. Auf einem Tier können aber verschiedene Arten von Milben vorkommen, sodass auch gemischte, untypische Krankheitsausprägungen möglich sind.

Der Befall mit Nagemilben führt typischerweise zu Schwanz- oder Steißräude. Aber auch die Hinterseiten der Hinterbeine, Euterspiegel und Schenkelfalten können betroffen sein.

Bei Grabe- oder Saugmilben sind die Krankheitsanzeichen oft stärker. Zudem breiten sie sich schnell aus. Typische Zeichen sind Haarausfall, oft Juckreiz und Scheuern sowie die streifenartige Verdickung der borkig und schuppig erscheinenden Haut.

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Wie kann man Milben bekämpfen?

Die Bekämpfung richtet sich am besten nach der Milbenart. Um diese zu bestimmen, kann der Tierarzt mit einem sogenannten Hautgeschabsel Proben von Tieren entnehmen und mikroskopisch untersuchen.

Für die Behandlung eignen sich nur Wirkstoffe mit einer akariziden Wirkung. Milben gehören zu den Spinnentieren und Insektizide, wie sie aus der Sommerbehandlung gegen Weidefliegen bekannt sind, wirken nicht.

Üblich ist die kombinierte Bekämpfung durch eine Herbst-/ Winter-Entwurmung mit Wirkstoffen aus der Gruppe der makrozyklischen Laktone. In der konventionellen Haltung eignen sich sowohl Überguss-Präparate (Pour-on) als auch Injektionslösungen.

Welche weiteren Faktoren spielen bei der Milbenbekämpfung eine Rolle?

Neben dem Tierwohl beeinflussen Genetik und Fütterung die Wehrhaftigkeit der Tiere. Rinderhalter sollten nötige Verbesserungen zügig einleiten, um zu verhindern, dass weitere unterschwellig befallenen Rinder erkranken.

Tierhalter müssen auch immer den Stall in die Bekämpfung einbeziehen. Es empfiehlt sich, Einrichtungen und Gerätschaften nach der Reinigung mit dem Dampfreiniger oder einer milbentötenden Lösung zu behandeln.

Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der LAND & FORST, Ausgabe 14/2021 und in der digitalen Ausgabe.

Mit Material von Dr. Ole Lamp, LWK Schleswig-Holstein

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