Im April 2019 wurde die Kennzeichnung der Haltungsform bei Fleisch- und Fischwaren eingeführt. Nun ziehen Milchprodukte nach. Dazu führte auch die hohe Zustimmung der Verbraucher.
Wie wird die Kuh, deren Milch ich trinke, gehalten? Diese Frage kann demnächst mit einem kurzen Blick auf die Milchverpackung beantwortet werden. Ab kommendem Jahr soll die vierstufige Haltungsformkennzeichnung des Lebensmitteleinzelhandels auf Milchprodukte ausgeweitet werden.
Verbraucher wünschen Orientierung bei Produkten
"Die Haltungsformkennzeichnung ist zur Standardorientierung für viele Verbraucher geworden, wenn es um den Kauf von Fleisch und Fleischwaren geht. Es ist nur konsequent und richtig, dass der Handel die Kennzeichnung ab Januar 2022 auf Milch und Milchprodukte ausweiten wird", erklärt Dr. Alexander Hinrichs, Geschäftsführer der Initiative Tierwohl (ITW). Bei einer forsa-Befragung stellte sich heraus, dass 65 Prozent der Deutschen die vierstufige Kennzeichnung kennen, jedoch nur 55 Prozent das EU-Bio-Siegel. 90 Prozent der Befragten findet die Zusatzinformation auf der Verpackung gut oder sehr gut.
Tierwohl muss vorangebracht werden
"Unser Ansatz, Tierwohl für die Breite zu fördern, fällt bei den Verbrauchern auf fruchtbaren Boden. Dieses Momentum kann auch die neue Bundesregierung nutzen", sagt Hinrichs. Es dürfe politisch nicht darum gehen, diese Erfolge zu gefährden, warnte er. Politik und Wirtschaft müssten das Tierwohl Hand in Hand gemeinsam voranbringen. Der ITW-Geschäftsführer betonte: "Für diesen Ansatz werben wir."
Die vierstufige Auslobung der Haltungsform auf den Milchprodukten wird laut Hinrichs ab Januar nach und nach in den Geschäften des teilnehmenden Lebensmitteleinzelhandels eingeführt.