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Eine Hommage an das Hochlandrind
Seit 35 Jahren züchtet Dr. Stephan Janz erfolgreich Hochlandrinder. In deren Heimat Schottland war er hoch angesehen und sogar Schaurichter. Nun hat er ein umfangreiches Werk über diese faszinierenden Tiere geschrieben.
Mit ihren gewaltigen Hörnern und dem langen Fell wirken sie urtümlich. „Pittoresk“ nennt Dr. Stephan Janz seine schottischen Hochlandrinder. Fast so, als wären sie aus der Zeit gefallen. Sie sind freundlich, Fremden gegenüber etwas schüchtern, aber sie scheinen ihre Bezugspersonen zu schätzen, wie Janz es beschreibt. Der Arzt lebt mit seiner Frau in Billerbeck mit einem unvergleichlichen Blick auf die Wiesen, die an seinen Hof grenzen und auf denen seine Highland-Cattle sowie drei Pferde leben.
Zoobesuch mit Folgen
Die besonderen Rinder begleiten und beschäftigen ihn schon ein halbes Leben. Nun hat er den Tieren ein umfangreiches, informatives Werk über "Highland-Cattle, Ikone des schottischen Hochlands", veröffentlicht hat. Es ist unterhaltsam, informativ und sehr persönlich, weil es die Liebe von Stephan Janz zu diesen Tieren widerspiegelt. Genauso wie seine Begeisterung und seinen "Enthusiasmus", wie er selbst sagt. Es ist sozusagen eine Hommage an die Tiere und die Züchter gleichermaßen. Angefangen hat es mit einem Zoobesuch, wo er ein Bison sah, das ihn faszinierte. "Aber von der Idee, diese Wildrinder zu halten, bin ich schnell wieder abgekommen, weil man Bisons einfach nicht domestizieren kann. So kam ich zum schottischen Hochlandrind." Allerdings hatte er noch keine Ahnung von diesen Tieren, also reiste er in ihre Heimat – nach Schottland. Immer wieder. Er sprach mit Züchtern und sammelte Informationen und viel Wissen. 1987 gründete Janz seine erste Herde mit Tieren aus Schottland, die Jiggel Fold. Als "Fold" werden in Schottland seit alten Zeiten ausschließlich Highland Cattle Herden bezeichnet.
Dreimal Bundessieger
"Ich habe damals drei weibliche Tiere aus renommierten Herden importiert. Unsere Herde hatte nie mehr als sechs Mutterkühe, mit Nachzucht, welche die Zahl von 30 Kopf kaum jemals überschritt." Der Herdenname "Jiggel Fold" geht auf den Ort Jiggel zurück, wo die Tiere damals untergebracht wurden. "Die erste Weide, die ich gepachtet habe, lag am Jiggeler Mühlenbach, im Landkreis Lüchow-Dannenberg." Sein züchterischer Erfolg, die Begeisterung und die Gründlichkeit, mit der Janz seine Zucht betrieb, brachten ihm sogar in Schottland einen so guten Ruf ein, dass er dort viele Jahre auf Schauen richten durfte. Er wiegelt ab: "Ich glaube, es war für die Züchter dort einfach toll, auch mal jemanden aus dem Ausland als Richter zu haben." Aber auf seine Erfolge ist er stolz – immerhin stellte die Jiggel Fold im Laufe der Jahre drei Bundesrasse-Schausieger.
Gesammeltes Wissen weitergeben
Zum Buch sagt er: "Lange bevor das Buch entstand, habe ich viel recherchiert und aufgeschrieben. Und immer wieder gefragt: Wer hat das gesagt, wann und bei welcher Gelegenheit? Und wie wurde es begründet?" So stieß er auf interessante Geschichten und Legenden. Mittlerweile hat Janz seine Zucht stark reduziert und auch seine Tätigkeit als Richter aufgegeben – Zeit also, um das gesammelte Wissen weiterzugeben.