Hühner in einem Stall.

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Ellen Hartmann | am

Immer höhere Tierverluste durch Seuchen

Tierseuchen wie die Afrikanische Schweinepest (ASP) oder die Geflügelgrippe sorgen dafür, dass sich die Tierbestände immer weiter reduzieren. Zusätzlich können manche Infektionskrankheiten auch auf den Menschen übertragen werden.

Laut Animal Health Online (AHO) sei es aber nicht ungewöhnlich, dass Krankheitserreger vom Tier auf den Menschen übertragen werden würden. Weltweit erkranken pro Jahr rund 2,4 Milliarden Menschen an einer Zoonose. Auch zwei Millionen Todesfälle würden darauf zurück gehen. Zudem seien insgesamt 75 Prozent der neu auftretenden Krankheiten beim Menschen zoonotischen Ursprungs. Denn knapp zwei Drittel aller humanpathogenen Infektionen würden vom Tier abstammen. Das bedeute, dass bei den Nutztieren eins von sieben Tieren betroffen sei. Weltweit verursache die Tiersterblichkeit demnach einen Verlust von mehr als 21 Milliarden Euro.

Was sind die Gründe?

Gründe für die Verbreitung dieser Tierseuchen seien, laut AHO, die Urbanisierung, der Tourismus, die Globalisierung und auch der Klimawandel.  Zusätzlich seien auch die Übertragungswege verschieden: So könnten Zoonosen direkt über Lebensmittel oder Vektoren wie Mücken oder Zecken übertragen werden. Viren, Bakterien, Parasiten und Prionen seien hier die Auslöser. Gerade vektorenabhängige Tierseuchen würden stark vom Klimawandel profitieren. Beispiele seien hier die Blauzungenkrankheit BTV-8/BTV-4 oder die West-Nil-Virus-Infektionen. Beide Krankheiten würden von infizierten Mücken übertragen werden, die über bis in den Spätherbst hinein aktiv seien. Durch Klimaerwärmung könnten diese Mücken auch hier heimisch werden.  

Was kann getan werden?

Heute würden Zoonosen auch häufiger auftreten als früher. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) seien mehr Zoonose-Ereignisse erfasst worden. Gerade das Vordringen in unberührte Natur erhöhe das Risiko, auf bisher unbekannte Erreger zu stoßen. Ein Lösungsansatz sei das One Health-Prinzip, was bedeutet, dass Vorbeuge- und Bekämpfungsstrategien für Mensch, Tier und Umwelt aneinander angepasst werden müssen. Hier sei die Impfung der beste Schutz gegen Zoonosen. Ein Beispiel für den Erfolg sei die Impfung gegen Tollwut. Jedoch seien weiterhin weltweit zwei Drittel aller Länder mit rund 60.000 Toten pro Jahr von der Tollwut betroffen. Mit Blick auf die Afrikanische Schweinepest sei die Biosicherheit das beste Mittel zur Kontrolle der ASP.

Mit Material von AHO

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