In Niedersachsen verbreiten sich invasive Arten wie Waschbären immer mehr. Doch die Jagd auf sie wurde durch Corona ausgebremst.

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Ellen Hartmann | am

Immer mehr Waschbären und Nutrias: Jagd durch Corona ausgebremst

In Niedersachsen breiten sich invasive Arten - also ortsfremde Arten - immer weiter aus und schaden damit dem biologischen Gleichgewicht. Laut der Landesjägerschaft ist auch die Corona-Pandemie schuld daran, dass es mehr Waschbären und Nutrias gibt.

Dass sich diese Arten weiter ausbreiten zeigen sogenannte Jagdstrecken - das sind die Jagdbeuten der Jägerinnen und Jäger - im Berichtsjahr 2020/2021, heißt es vom niedersächsischen Agrarministerium (ML) sowie von der Landesjägerschaft

Rekord bei der Jagd auf Nutrias

Laut dem ML habe es im Vergleich zum Vorjahr gerade bei den erlegten Nutrias einen Rekord gegeben: hier sei ein Plus von 7,3 Prozent auf 44.395 Tiere verzeichnet worden. Bei den Waschbären gebe es einen Anstieg um 4,7 Prozent auf 21.368 Tiere. Die massiv eingebrochenen Zahlen wie beispielsweise beim Feldhasen oder Fasan seinen aufgrund der Corona-Pandemie nicht aussagekräftig, begründet das ML. Denn Jagden auf Niederwild habe es im Berichtsjahr kaum gegeben.

Marderhund, Nutria und Waschbär breiten sich im Raum Osnabrück immer weiter aus und das sorgt auch für Probleme.

Corona-Pandemie bremst Jäger aus

"Die Auswirkungen der Corona-Pandemie mit den sich mitunter sehr rasch ändernden ordnungsrechtlichen Vorgaben bei der Durchführung der Jagden waren eine große Herausforderung", erklärt Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast. Doch der Jagderfolg bei Nutria und Waschbär zeige, "dass die Jäger in Niedersachsen auch in diesen schwierigen Zeiten Verantwortung übernommen haben". Bereits im Februar diesen Jahres hatte Helmut Dammann-Tamke, Präsident der Landesjägerschaft Niedersachsen, bekannt gegeben, dass das Rekordergebnis aus dem vergangenen Jagdjahr nicht zu wiederholen sei. Der Grund: die Corona-Pandemie. 

Schwarzwild wird weiterhin intensiv bejagt

Das bislang dritthöchste Ergebnis gab es beim Schwarzwild. Die Jäger erlegten nach dem Rekordjahr im Vorjahr 12,1 Prozent weniger Wildschweine (61.960 Tiere). Dies sei jedoch durch natürliche Schwankungen und vor dem Hintergrund der Pandemie zu erwarten gewesen, so Dammann-Tamke: "Wir bejagen das Schwarzwild weiterhin intensiv. Die dritthöchste je erzielte Jagdstrecke spiegelt dies sehr deutlich wieder. Auch und gerade vor dem Hintergrund der Prävention in Sachen Afrikanischer Schweinepest ist dies wichtig."

Jagdbeute bei Muffelwild und Rehwild gesunken

Bei Muffel- und Rehwild sei die Jagdbeute leicht gesunken, bei Rot- und Damwild habe es jedoch eine leichte Zunahme gegeben. Zusätzlich sei die Lage bei Niederwildarten wie dem Feldhasen oder dem Fasan schwierig gewesen - hier lagen die Streckenrückgänge aufgrund der Folgen der Pandemie bei über 50 Prozent. Beim Marderhund sei die Strecke um 6,9 Prozent auf 4.386 Tiere gesunken. 

Mit Material von dpa
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