Laut einer Studie des Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) und der Heinrich-Böll-Stiftung ist der Anteil an Menschen, die auf Fleisch verzichten, bei Jugendlichen und jungen Menschen besonders hoch.
Doppelt so viele junge Menschen ernähren sich vegetarisch oder vegan wie es beim Rest der Gesamtbevölkerung der Fall ist.
In der Altersgruppe von 15 bis 29 Jahren leben 10,4 Prozent der Befragten vegetarisch und 2,3 Prozent vegan - von der Gesamtbevölkerung konsumieren etwa sechs Prozent kein Fleisch. Der Anteil an Flexetariern - Personen, die überwiegend vegetarisch leben, aber gelegentlich biologisch produziertes Fleisch essen - liegt bei 25 Prozent in dieser Altersgruppe.
Keine große Rolle spielen offenbar soziodemografische Merkmale. Auffallend sei laut Studie aber, dass der Fleischkonsum stark mit der politischen Einstellung verknüpft sei. Wer wenig Fleisch konsumiere, sei umwelt- und insbesondere ernährungs- und tierschutzbewusster.
Umbau der Fleischproduktion gefordert
Die größten Unterschiede ergab die Befragung bezüglich der zukünftigen Tierhaltung. Von den Anhängern einer veganen Ernährung wollten 96 Prozent der Befragten die Nutztierhaltung nach Möglichkeit abschaffen; 49 Prozent der Vegetarier teilten dieses Ziel. Unter den Flexitariern waren es nur 15 Prozent und unter den übrigen Teilnehmern lediglich vier Prozent.
Der BUND erneuerte die Forderung nach einem grundlegenden Umbau der Fleischproduktion. Zudem forderte der Verein gezielte Strategien für einen Verbrauchsrückgang. Der BUND-Vorsitzende Olaf Bandt erklärte, die Politik müsse dem gesellschaftlichen Wunsch nach dem Umbau der Tierhaltung Rechnung tragen.
Er hob auch hervor, dass die Fehlentwicklungen ausdrücklich nicht den Landwirten vorzuwerfen seien. Es handele sich um die Folgen einer europäischen Agrarpolitik, die auf den Weltmarkt ausgerichtet sei. Bandt sprach sich für ein Lieferkettengesetz und Außenschutz gegen Sozial- und Ökodumping aus. Standards müssten auch bei Einfuhren umgesetzt werden.