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Keine Chance für die Fleischsteuer?
Wie stehen die Chancen für die viel diskutierte Fleischsteuer? Agrarökonom Qaim sieht sie als gering an.
Der Wandel hin zu einer pflanzenbasierten Ernährung sei notwendig und machbar, findet Agrarökonom Matin Qaim. Aber: Dies mit einer Fleischssteuer erreichen zu können, sieht er als unwahrscheinlich an. Denn diese müsse beträchtlich ausfallen, um eine Lenkungswirkung zu entfalten. „Und beträchtliche Steuern sind auch nicht unbedingt beliebt“, so Qaim. Qaim wies zudem darauf hin, dass die Akzeptanz für Steuern auf Fleisch mit einer Begründung auf das Tierwohl höher liege als auf dem Klimaschutz. „Das ist sehr interessant. Wenn es tatsächlich ans Eingemachte geht, ist die Akzeptanz niedriger als beim Tierwohl“, betonte der Agrarökonom. Somit könne man hiermit keine Wählerstimmen gewinnen und die Politik schrecke vor solchen Maßnahmen zurück.
An weniger Fleisch führt kein Weg vorbei
Als eine andere mögliche Stellschraube sieht Qaim den Abbau der tierischen Produktion über strengere nationale Vorschriften. Er räumte allerdings ein, dass damit die Gefahr eines erhöhten Imports bestehe, ohne dass der Fleischkonsum gesenkt würde. An einer Reduktion der Verbrauchsmengen führe aber kein Weg vorbei, wenn die Nachhaltigkeit ernst genommen werden solle. „Wir müssen bewusster konsumieren“, betonte Qaim in Richtung Verbraucher. Dafür müssten aber nicht alle Veganer werden. „Veganismus für alle ist nicht nötig und global auch nicht die nachhaltigste Form der Ernährung“, stellte er klar.