Milchkühe-Futtertisch

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Christel Grommel | am

Klimaschutz und Milchwirtschaft: Geht das zusammen?

Die Milchwirtschaft steht beim Klimaschutz oft in der Kritik. Landvolkpräsident Holger Hennies sieht auch ohne Senkung der Tierzahlen großes Potenzial, klimaschädliche Emissionen zu mindern.

In Niedersachsen werden in mehr als 8.100 Betrieben knapp 800.000 Milchkühe gehalten, die jährlich rund 6,2 Millionen Tonnen Milch produzieren – das ist ein Fünftel der deutschlandweit produzierten Milchmenge. Um den CO2-Fußabdruck der Milchwirtschaft zu senken, muss nach Ansicht der Branche die Zahl der Milchkühe aber nicht gesenkt werden - die heimische Milchwirtschaft sieht sich für einen verbesserten Klimaschutz gut gerüstet.

Niedersachsen als Klima-Weltmeister bei der Milch

Mit Effizienzsteigerungen in den Betrieben und hohem Einsatz für die Tiergesundheit will man eine weitere Reduktion klimarelevanter Gase erreichen. Darauf machten das Landvolk Niedersachsen, die Landwirtschaftskammer (LWK) und Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen am Dienstag (3. Mai) während eines Dialogforums auf dem Milchviehbetrieb von Hartmut Seetzen in Varel aufmerksam. Holger Hennies sieht Deutschland und insbesondere Niedersachsen als „Klima-Weltmeister“ in Sachen Milch. „Klimatische und züchterische Bedingungen machen uns zu einem Gunststandort mit einem CO2-Fußabdruck von 1,1 CO2-Äquivalenten mit sinkender Tendenz pro Liter Rohmilch. Weltweit ist der CO2-Fußabdruck mehr als doppelt so hoch.“

Milch

CO2-Senkung ohne Reduzierung der Tierbestände

LWK-Vizepräsident Hermeling machte klar, dass eine Reduzierung der hiesige Tierbestände nur zu mehr Importen führen würde, was noch mehr Treibhausgasemissionen nach sich zöge. LWK-Fachreferent Dirk Albers erklärte, dass eine Abdeckung der Güllesilos sowie eine bodennahe Ausbringung der Gülle mit moderner Landtechnik Emissionen reduzieren. Eines der größten Einsparpotenziale liegt laut Friederike Gerken, Leiterin der Fachgruppe Betrieb/Tier an der LWK-Bezirksstelle Oldenburg-Süd, in gesunden und langlebigen Milchkühen, die eine möglichst hohe Milchleistung erbringen. „Damit verteilen sich die entstehenden Treibhausgasemissionen auf eine große Milchmenge.“ Weitere erfolgversprechende Möglichkeiten für einen noch besseren Klimaschutz gebe es bei der Dungverwertung in einer Biogasanlage sowie in der Grundfuttererzeugung, hierbei seien ein effizienter Düngemitteleinsatz, eine positive Humusbilanz, hohe Flächenerträge sowie geringe Futterverluste wichtig.

Klimaeffizienz von der LWK errechnen lassen

Seit 2016 können sich Milchbetriebe in Niedersachsen von der Landwirtschaftskammer ihre Klimaeffizienz errechnen lassen. Seit kurzem stellen zudem Molkereien den Milchbauern ein Online-Instrument zur Verfügung, um ihre Klimabilanz selbst zu erstellen. „Jeder Landwirt kann dann ganz einfach erkennen, wo seine Stellschrauben sind, um die Bilanz zu verbessern“, kündigte Jan Heusmann von der Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen (LVN) an.

Mit Material von LWK, dpa
Goldene Olga

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