Zwei Wölfe.

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Ellen Hartmann | am

Landvolk fordert: Der Wolf muss ins Jagdrecht

Das Landvolk Niedersachsen fordert die neue Bundesregierung dazu auf, den Wolf ins Jagdrecht aufzunehmen. Laut dem Verband müsse es für das Raubtier auch eine Obergrenze in Deutschland geben.

"Wie auch immer die neue Bundesregierung sich zusammensetzen wird – für alle Parteien gilt: Wer die Weidetierhaltung in Deutschland behalten will, der muss dafür sorgen, dass der Wolf ins Jagdrecht kommt", macht Jörn Ehlers, Vizepräsident des Landvolks Niedersachen, deutlich. "Ohne Bestandsbegrenzung ist die Weidetierhaltung sonst bald Geschichte." 

Landvolk will Wolfs-Obergrenze

Ehlers fordert daher auch eine Obergrenze des Wolfes in Deutschland und unterstützt die Kernforderungen des Deutschen Bauernverbandes (DBV): "Wie auch in anderen europäischen Mitgliedsstaaten müssen die europäischen Spielräume zur Regulierung des Wolfes genutzt werden, um eine Perspektive für die landwirtschaftliche Weidehaltung langfristig zu sichern." Die Weidetierhalterinnen und Weidetierhalter wollen auch nach der kommenden Bundestagswahl am 26. September auf ihre Situation aufmerksam machen. 

Schafherde auf einer Weide - Schafhalter schlagen Alarm wegen des Wolfs

Der Wolf und die Weidehaltung

Vom Landvolk Niedersachsen heißt es weiter, dass eine starke Ausbreitung des Wolfes in der Bundesrepublik für die Weidehaltung nicht nur eine existenzielle Gefahr bedeute, sondern auch die Haltungsform in Frage stelle. "Nur durch einen Einstieg in die Regulierung des Wolfsbestandes, die Anerkennung eines guten Erhaltungszustandes des Wolfes in Deutschland und die Festlegung eines wissenschaftlich basierten sowie gesellschaftlich-politisch orientierten Akzeptanzbestandes kann die Akzeptanz des Wolfes in der Landwirtschaft und der Gesellschaft gesichert werden", so Ehlers. 

Gerade in Niedersachsen präge die Haltung von Schafen, Ziegen, Rindern, Pferden und landwirtschaftlichen Wildtieren die Kulturlandschaft und sichere die naturschutzverträgliche Nutzung von Grünland. Am 17. September rufen daher zahlreiche Weidetierhalter dazu auf, mit Mahn- oder Solidarfeuern einen "flammenden Appell an die Politik" zu senden. 

Niedersachsens Kabinett ist gegen den Abschuss von Wölfen

Ende August hatte sich das niedersächsische Kabinett gegen die Aufnahme des Wolfes in den Entwurf für ein geändertes Jagdrecht ausgesprochen. Kritik kam von der FDP-Fraktion. "Die Situation in Niedersachsen eskaliert zusehends, während die langjährigen Versprechungen der Landesregierung, den Wolf ins Jagdrecht aufzunehmen, immer noch nicht umgesetzt werden", so der landwirtschaftspolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Hermann Grupe. Es sei höchste Zeit für Niedersachsen den günstigen Erhaltungszustand des Wolfs festzustellen. Denn dieser sei längt erreicht. Aus diesem Grund fordert die FDP eine Obergrenze von 300 Tieren in Niedersachsen. Derzeit würden aber bereits mehr als 400 Wölfe in Niedersachsen leben, und es würden jährlich etwa 150 mehr, heißt es. 

"Der Wolf muss erfahren, wie lebensgefährlich Herdenschutz ist"

Wendelin Schmücker, Vorsitzende des Fördervereins der Deutschen Schafhaltung (FDS), weist auch darauf hin, dass Wölfe immer häufiger Schutzbarrieren überwinden würden. Weiter beschwert sich der Schäfer darüber, dass man in Deutschland weiterhin glaube, dem Wolf mit höheren Zäunen, Herdenschutzhunden oder mit Flatterband bekämpfen zu können. Zusätzlich werde von den Tierhaltern ein "von der Hoffnung getragenes Wettrüsten gegen Wölfe" verlangt, das "sowohl der Wissenschaft als auch der Erfahrung entbehrt", erklärt Schmücker. Er fordert: Wölfe müssten erfahren, dass das Überwinden von Herdenschutz lebensgefährlich sei. 

Mit Material von LPD und AgE

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