Parallelen zwischen Gänsen und Wölfen: Das Landvolk Niedersachsen schaut mit Sorge auf die wachsenden Populationen.

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Imke Harms | am

Landvolk Niedersachsen: "Müssen Wolf und Gans noch geschützt werden?"

Sowohl die Population der Wölfe, als auch die der Gänse steigt jährlich. Das bedeutet Fraßschäden auf Äckern und im Zweifel Verluste von Weidetieren.

Das Landvolk Niedersachsen begrüßt die von Umweltminister Christian Meyer in Aussicht gestellten Unterstützungen bei Entschädigungen durch Gänsefraßschäden auch über EU-Vogelschutzgebiete hinaus.

Gänse und Wölfe: Müssen sie noch streng geschützt werden?

„In der Praxis sehen wir, dass die Tiere sich nicht an Gebietsgrenzen halten“, sagt Landvolk-Vizepräsident Manfred Tannen. „Die Populationen und die Ernteeinbußen durch Fraßschäden nehmen von Jahr zu Jahr immer weiter zu. Wir haben hier eine ähnliche Problemlage wie beim Wolf. Auch bei den Gänsen stellen wir die Frage, ob diese Tiere vor dem Hintergrund ihrer Arterhaltung wirklich noch so streng geschützt werden müssen“, wird er in einer Mitteilung des Landvolks zitiert.

Zu Hauf unterwegs: Umweltminister Christian Meyer kann sich Finanzhilfen wegen des Gänsefraßes vorstellen. (Symbolbild)

Gänse rasten auf Äckern und Grünland

Die arktischen Wildgänse rasteten im Frühjahr auf Äckern und Grünland vor allem im Nordwesten Niedersachsens. Das „Rastspitzenmanagement“, durchgeführt durch die Landwirtschaftskammer Niedersachsen, mit dem die Landwirte die Schäden an den Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) melden, habe nach Einschätzung von Manfred Tannen schon gute Ansätze für die betroffenen Betriebe gezeigt. Das Modell der „Rastspitzen“ wird zusätzlich zu den Fördermitteln aus Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen (AUKM) vom Land Niedersachsen angeboten, um weitere Hilfen auszahlen zu können.

Ausgleichszahlung auch für Deichschäfereien

Tannen wertet den Impuls von Umweltminister Meyer, den Ausgleich zum Beispiel auch an Deichschäfereien zu zahlen, als weiteren Schritt in die richtige Richtung. Der Landvolk-Vizepräsident gibt aber auch zu bedenken: „Die erfolgten Zahlungen reichen in ihrer Höhe noch nicht zum vollständigen Schadensausgleich aus. Wir können die Schäden pro Hektar mittlerweile ziemlich genau beziffern, sowohl auf Acker-, als auch auf Grünland.“

Wölfe

Forderung des Landvolks Niedersachsen

Mit einer passgenauen Form der Abrechnung könnte die Regulierung der tatsächlichen Schäden leichter werden. Bislang werden die Landwirtinnen und Landwirte für „die Folgen der Ansammlungen von Gänsen auf landwirtschaftlich genutzten Flächen“, so heißt es beim NLWKN, mit mehr als acht Millionen Euro insgesamt im Jahr entschädigt. Für knapp 30.000 Hektar wurden für Schäden auf Acker- und Grünlandflächen in Niedersachsen zuletzt Ausgleichszahlungen angewiesen. Den Schadensersatz auch auf Flächen außerhalb der Vogelschutzgebiete auszuweiten, so wie Minister Meyer es jetzt angekündigt hat, entspräche einer langjährigen Forderung des Landvolks Niedersachsen.

 

Transparenzhinweis: Die LAND & FORST ist eine Medienmarke des Deutschen Landwirtschaftsverlags. In der Geschäftsleitung des Unternehmens vertreten sind unter anderem der Geschäftsführer des Landvolks Niedersachsen.

Mit Material von Landvolk Niedersachsen

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