Die Fähigkeit von Wiederkäuern, faserreiches Futter und damit einen Großteil der landwirtschaftlich erzeugten Biomasse zu verdauen und die weltweite Verbreitung von Wiederkäuern fordern die Wissenschaft heraus, CH4-Minderungsstrategien intensiv zu erforschen.
Prof. Katrin Mahlkow-Nerge, Fachhochschule Kiel | am

Den Methanausstoß von Kühen senken

Was können wir tun, um die Methanemissionen aus der Rinderhaltung zu reduzieren? Diese Frage beschäftigt Forscher weltweit. Lesen Sie, welche Möglichkeiten es bisher gibt.

Bis 2045 will Deutschland treibhausgasneutral sein. Dieses Ziel ist im Klimaschutzgesetz verankert. Da Methan (CH4) ein hohes globales Erwärmungspotenzial besitzt, beschäftigen sich Wissenschaftler weltweit mit Strategien, um die CH4-Emissionen zu senken. Ein jüngst im Journal of Dairy Science erschienener Artikel von Beauchemin et al. (2022) stellt den aktuellen Stand der verfügbaren Strategien mit ihren Chancen, Hindernissen und Risiken dar. Dieser Beitrag gibt einige Aspekte daraus wieder.

Menge an Methan sinkt pro Kilogramm Milch

Wenn Tiere mehr produzieren, fressen, verdauen und fermentieren sie im Allgemeinen auch mehr Futter. Dadurch entsteht mehr CH4, doch bezogen auf das Produkt sinkt die Menge – allein durch den prozentual geringeren Anteil des Erhaltungsbedarfes, zum Beispiel je Kilogramm Milch. So wird ein größerer Anteil der aufgenommenen Nährstoffe für die tierische Produktion verwendet.

Tiere mit niedrigem CH4-Ausstoß auswählen

Bei der CH4-Produktion gibt es tierindividuelle Unterschiede. Kühe, die weniger CH4 erzeugen, wandeln das Futter effizienter in Milch um. Eine der größten Herausforderungen dabei, Tiere mit einer geringeren CH4-Produktion auszuwählen, ist es, die CH4-Erzeugung möglichst exakt zu bestimmen. Die indirekte Abschätzung anhand der Fettsäurezusammensetzung der Milch mittels Infrarotspektroskopie kann dabei helfen.

Bei diesem züchterischen Ansatz sind allerdings mögliche unerwünschte Zusammenhänge zwischen CH4-Produktion und tierischer Produktivität zu beachten.

Futterfette einsetzen

Von Nahrungsfetten geht eine methanreduzierende Wirkung aus – unter anderem durch deren Toxizität gegen Methanogene und Protozoen und durch die Förderung der Propionatbildung, was die CH4-Produktion ebenfalls reduziert. Das Ausmaß dieser Effekte hängt aber von Form, Quelle und Menge des zugeführten Fettes, dem Sättigungsgrad und der Länge der Kohlenstoffketten der Fettsäuren sowie der Nährstoff- und Fettsäurezusammensetzung der Ration ab. Verschiedene Untersuchungen zeigten erhebliche Variationen der antimethanogenen Wirkungen von Nahrungsfetten (< 4 bis fast 6 Prozent je 10 g zusätzlicher Fettmenge/kg TM).

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