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Nordamerika: Hybride Superschweine werden zur Plage
Unglaublich intelligent und schwer zu fassen: Wildschweine sowie Kreuzungen aus Wild- und Hausschweinen werden zur Plage. Diese ist teils menschengemacht.
Ursprünglich gab es in Nordamerika keine echten Wildschweine. Erst die Spanier brachten im 16. Jahrhundert Hausschweine mit auf den Kontinent. Ein Teil davon verwilderte. In den letzten Jahrzehnten haben sich diese Wildschweine zu einer landesweiten Plage entwickelt. Sie verschlingen Ernten, verbreiten Krankheiten und würden sogar Rehe und Elche töten.
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Superschwein: Riesig, intelligent und kältetolerant
Jetzt käme laut The Guardian eine neue Bedrohung dazu: Ein sogenanntes Superschwein aus Kanada. Dort seien in den 80er Jahren diese Wildschweinen wieder mit Hausschweinen gekreuzt worden, um größere Schweinen mit mehr Fleisch zu erhalten. Ein Teil davon riss aus oder wurde sogar bewusst ausgesetzt, da sie leichter zu erlegen waren. Diese Tiere verbreiteten sich rasch in ganz Kanada. Einzelne Exemplare würden dabei über 300 kg wiegen.
Es seien riesige unglaublich intelligente und äußerst schwer zu fassende Schweine. Sie seien in der Lage, auch kalte Klimazonen (bis zu -50 °C) zu überleben. Dazu graben sie sich bis zu 2 m unter dem Schnee ein und schaffen dort eine Höhle. Gerne in Sumpfgebieten mit Rohrkolben. Den ernten sie mit ihren messerscharfen Eckzähnen, den Hauern, um damit ihre Höhlen auszustatten und so zu isolieren.
Wildschweinplage vergrößert
Diese Superschweine seien nun im Begriff, in die nördlichen Bundesstaaten der USA einzudringen und dort die bereits vorhandene Wildschweinplage zu vergrößern. Schon jetzt richten die etwa 6 Mio. Wildschweine in den USA nach Schätzungen der US-Regierung jährlich einen Schaden in Höhe von 1,5 Mrd. Dollar an.
Inzwischen habe sich laut Guardian einen regelrechte Jagdindustrie in den Regionen entwickelt, in denen sich die Schweine besonders stark verbreitet haben. Menschen würden tausende von Dollar bezahlen, um die Wildschweine mit Maschinengewehren zu erlegen. Die Jagd sei aber auch in den USA eine der Ursprünge der teils menschengemachten Plage: Schweine seien von Menschen absichtlich freigelassen worden, um eine jagbare Population aufzubauen. So sei es zu dem rasanten Anstieg gekommen.
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Invasion der Wildschweine gefährdet heimische Arten
Insgesamt hätten die Wildschweine sehr negative Auswirkungen auf Fauna und Flora, da sie sich rücksichtlos den Weg durch das Land bahnen würden. Laut eines Sprecher des Nationalen Schadensmanagementprogramms für Wildschweine des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) bestehe zum Beispiel eine direkte Nahrungskonkurrenz zu heimischen Arten. Die Schweine seien auch erfahrene und opportunistische Raubtiere. Ihre langen Hauer seien ernstzunehmende Waffen. Sie würden junge Kitze töten, seien als Nesträuber bekannt und beeinträchtigen so unter anderem die Truthahn- und Wachtelpopulation.
USA: Schweine verursachen Umweltschäden
Zudem seien die Wildschweine für eine Reihe von Umweltschäden verantwortlich. Sie würden zum Beispiel Ernten und Bäume zerstören sowie Gewässer verschmutzen. Wildschweine stellen laut des Sprechers ein Gesundheits- und Sicherheitsrisiko für Menschen da. Inzwischen sei die Zahl der Schweine in den USA auf mehr als 6 Mio. in etwa 34 Bundesstaaten angewachsen. Angesicht der immensen Schäden werde nun alles getan, die Schweine wieder loszuwerden. Mit einigem Erfolg fingen Wissenschaftler ganze Rotten in großen Fallen. Versuche, die Wildschweine zu vergiften, waren weniger erfolgreich.